Krank durch Asbest

Asbestose und Staublunge

“Asbestosis – Asbestos bodies” © Pulmonary Pathology licensed under CC BY-SA 2.0

Staublunge und Asbestose sind recht “kurzfristige” Erkrankungen, die bei einer extrem hohen Staub- oder Faserkonzentration in der Atemluft auftreten. Dennoch müssen die Fasern über viele Jahre hinweg in sehr hohen Konzentrationen eingeatmet werden. Wir sprechen von Milliarden Partikeln pro m3 Atemluft über viele Stunden täglich – und das über viele Jahre. Die Unfallkassen verwenden den Begriff der Faserjahre.

Asbestose und Staublunge müssen nicht unweigerlich zu Krebserkrankungen führen. Dafür bleibt aber eventuell gar keine Zeit: Die Lunge wird praktisch mit Mineralstaub aufgefüllt. Beim Asbest kommt die Vernarbung des Gewebes hinzu, weil die Fasern aufgrund ihrer nadeligen  Struktur im Gegensatz zu anderen Mineralkörnern ins Gewebe eindringen können und wie Spieße darin stecken bleiben und der Körper daraufhin (möglicherweise erfolglos) versucht, die Fasern abzustoßen. Gelingt den dafür zuständigen Freßzellen dies nicht, bildet sich Narbengewebe, das sich entzünden kann.

Bei anderen Mineralen wie Kalk kann eine Art Zement entstehen, bei silikatischem Gesteinsstaub setzen sich einfach die feinsten Lungenbläschen zu.

Das Ergebnis ist nahezu dasselbe: Durch das Auffüllen der Lunge mit Staub oder wie bei Asbestfasern die Vernarbung sorgen dafür, dass die Lungenfunktion so stark eingeschränkt wid, dass der Körper nicht mehr genügend Sauerstoff bekommt. Typische Symptome sind Atemnot, Kurzatmigkeit, Rasseln der Lunge, Husten (mit Auswurf). Schlimmstenfalls kann der Körper ohne zusätzliche Sauerstoffzufuhr nicht mehr alleine überleben.

Asbestose geschädigtes Lungengewebe ist irreparabel. Die Latenzzeit beträgt ca. 10 bis 20 Jahre.