Krank durch Asbest

Lungenkrebs

Lungenkarzinom durch Asbestfaser © Ospedale S. Polo – Monfalcone (IT) – CC-BY-SA 3.0

Andere typische durch Asbest verursachte und anerkannte Erkrankungen sind Lungenkrebs und Mesotheliom, eine Krebserkrankung des Bauchfells.

Wenn die o.g. Freßzellen nicht mehr mit ihrer Aufgabe hinterherkommen, eilen weitere Freßzellen zu Hilfe – und alle gehen an den Asbestfasern zu Grunde. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit von Mutationen nicht unerheblich, weil die Asbestnadeln fein und steif genug sind, um nicht nur in das Gewebe einzudringen, sondern sogar bis zum Zellkern vordringen und die DNA schädigen können.

Aber auch hier sind hohe Konzentrationen (Millionen Fasern pro m3 Atemluft) über viele Jahre notwendig, um solche Erkrankungen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu verursachen. Die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken, liegt bei Rauchern nochmals deutlich höher (ca. Faktor 2 bis 10).

Asbestose und Lungenkrebs sind prinzipiell voneinander unabhängige Erkrankungen. Lungenkrebs muss nicht zwangsläufig aus einer Asbestose hervorgehen, es ist aber wahrscheinlich. Dies allerdings nach einer deutlich längeren Latezzeit von rund 25 bis 30 Jahren.

Mesotheliom

Das Mesotheliom ist eine Krebserkrankung des Rippenfells bzw. des Lungenfells. Da die Asbestfasern, durch die ständige Bewegung der Atemmuskulatur und des Lungengewebes angetrieben, das Lungengewebe sogar durchdringen können oder aufgrund einer überforderten körpereigenen Abwehr dorthin transportiert werden, gelangen sie möglicherweise in den Bauchraum zwischen Lunge und Rippen. Am Lungen- bzw. Rippenfell können sich verkalkende Ablagerungen bilden, die entarten und zentimeterdick werden können. Dieses Tumorgewebe produziert große Mengen an Flüssigkeit, das die Lunge zusammendrücken kann und ihre Funktion so stark beeinträchtigt, dass nicht mehr genügend Sauerstoff aufgenommen werden kann. Auch hier können Atemnot, Schmerzen im Brustkorb, Husten mit Auswurf, hohes Fieber und sogenannte Rippenfellergüsse auftreten.

Auch diese Krebserkrankung ist inoparabel und führt in über 90% der Fälle zum Tod. Die Latenzzeit ist mit durchschnittlicht 30 bis 40 Jahren Jahren nochmals deutlich länger als bei den anderen Krebsarten. Da das Pleuramesotheliom fast ausschließlich durch Asbestfasern ausgelöst wird, ist bei dieser Erkrankung die Anerkennung als Beufserkrankung nicht abhängig von der Anzahl der Faserjahre.

Diagnose

Die ersten Symptome einer Erkrankung treten also möglicherweise erst sehr viele Jahre nach der Exposition auf. Allerdings kann man im Röntgenbild oder Computertomogramm nur das veränderte Gewegbe oder große Mengen an Staub- oder Asbestansammlungen erkennen. Einzelne oder nur wenige Fasern sind nicht nachweisbar, nicht nach der Exposition und erst recht nicht nach so langer Zeit.

Das macht die Diagnose sehr schwer, denn es kann nicht oder kaum nachvollzogen werden, ob nun Asbest für eine Krebserkrankung verantwortlich ist oder vielleicht eine ganze Reihe anderer Ursachen.

Unser Körper kann sich schützen

Unser Körper verfügt glücklicherweise über eine ganze Armada von Abwehr- und Reparaturmechanismen – und meistens funktionieren sie sehr zuverlässig. Jeden Tag! Nur manchmal (extrem selten) eben nicht. So gesehen kann aber auch die eine Zigarette oder das eine Glas Rotwein oder eins der zahllosen Umweltgifte, denen wir täglich ausgesetzt sind, verantwortlich sein. Zählen Sie dann auch ehrlicherweise die vielen als ungesund geltenden Lebensmittel dazu.