Gründung der Fulgurit-Werke Luthe. Herstellung von Asbestzementplatten und Rohren, die “durch Blitze nicht beschädigt werden können”.
Eine der größten Fabriken für Asbestzementprodukte in Deutschland hinterließ auch nach deren Schließung im Jahr 2003 eine riesige Halde mit rund 170.000 Tonnen hochkontaminierten Asbest-Altlasten, deren Entsorgung bis heute ungeklärt ist.
Asbest – Wunstorfs gefährliches Erbe

Historische Aktie der Frankfurter Asbestwerke AG © mit freundlicher Genehmigung durch V. Malik, Scriposale.de
Gründung der Frankfurter Asbestwerke AG. Das erste Asbestwerk in Frankfurt am Main diente dazu, importierten Asbestrohstoff industriell zu verarbeiten. Zu den Produkten gehörten bereits damals Asbestwaren als Platten, Gespinste, Gewebe etc. Der Rohstoff wurde aus Russland und China importiert.

Jeffery mine in 1944, Asbestos, Quebec, Canada © Bryn Pinzgauer, CC-BY-2.0
Eröffnung einer der größten Asbestminen der Welt im Ort Asbestos, Quebec, Kanada. Die Jeffrey Mine wurde bis 2011 betrieben.

Label eines Anschwemmfilters zur Filterung von Trübstoffen aus Wein der Firma Seitz © Hr. Kreckel, Wallhausen
Gründung der Firma Seitz in Bad Kreuznach. Herstellung von Asbestanschwemmfiltern (Zylinderfilter) für Filterung von Trübstoffen aus Wein ab 1892.
Seitz fand heraus, dass herkömmliche Filter nicht den gewünschten Effekt brachten und den Wein dauerhaft klar machten. Ohne eine wirkliche Idee zu haben, ob und warum Asbest in der Lage sein sollte, den gewünschten Effekt zu bringen, mischte er dennoch Asbest in den Wein und filterte diese Suspension durch die vorhandenen Filter wieder ab. Das Resultat war (mehr oder weniger unerwartet) eine dauerhaft glasklare Flüssigkeit ohne Geschmacksverlust oder veränderten Geschmack. Der perfekte Weinfilter war entdeckt.
Ein sehr interessanter Artikel über die Firma und ihre “Erfindung” finden Sie hier.
https://competence.khs.com/022018-die-khs-historie/reinen-wein-eingeschenkt/

Illustration aus Antonio Vanossi “Der Mann im Asbest – Das Gewand aus Steinflachs (1831) © Kein Urheberrechtsschutz
Herstellung feuerfester Kleidung für Feuerwehrleute und Wärmedämmungen für Dampfmaschinen.
1831
veröffentlicht Antonio Vanossi seine Abhandlung über Experimente mit feuerfester Kleidung aus Asbest:
“Das Gewand aus Steinflachs”
Älteste bekannte Erwähnungen
Es ist bekannt, dass bereits die alten Römer und die alten Griechen Erfahrung mit Asbest hatten. Sie waren sogar bereits in der Lage und hatten das Wissen und das Geschick, Asbestfasern zu Gewebe zu verarbeiten, um daraus Leichentücher, Tischtücher und Taschentücher herzustellen, die im Feuer gereinigt werden konnten. Die Herstellung war jedoch so aufwändig, dass die Gewebe sehr kostbar waren und sich nur besonders wohlhabende Personen solchen Luxus leisten konnten.
Sotakos

Theophrastus © CC0 – Wikipedia
beschreibt sehr ausführlich “immerwährende Dochte, die in einer Flamme nie vergehen und deren Licht besonders hell leuchtet”. Er berichtet von Tüchern aus Zypern und Karystos, die, wenn sie verschmutzt sind, nicht mit Wasser, sondern über Feuer gehalten werden und der Schmutz verbrennt, die Tücher aber nachher noch strahlender sind als zuvor.
Theophrastos
erwähnt Asbest in einem Buch über Steine (“de lapidibus“) von Theophrastos von Eresos.
Plinius der Ältere
berichtet ebenfalls von Leichentüchern und Tischtüchern aus Asbest, die durch Feuer gereinigt werden konnten.