
Ural Asbest wirbt mit dem Konterfei Donald Trumps wegen dessen angeblichem Lob für die absolut ungefährlichen Eigenschaften von Ural Asbest.
In Russland, China, Indien und Thailand wird noch immer Asbest in unvorstellbaren Mengen abgebaut und verkauft.
In den USA darf Asbest zwar nicht mehr abgebaut, gewonnen oder importiert werden. Die Verwendung ist allerdings noch immer legal.
Die Russische Firma Ural Asbest, weltweit größter Exporteur von Chrysotilasbest, wirbt mit dem Konterfei Donald Trumps, weil er angeblich die hervorragenden und absolut ungefährlichen Eigenschaften von Ural Asbest gelobt haben soll, um die Beziehungen zwischen Russland und den USA zu verbessern. Dies ist zumindest die Darstellung des CEO von Uralasbest. Fakt ist, nachdem Kanada als Hauptlieferant von Asbest ausgefallen ist, sucht Russland nach neuen Märkten. Und da in den USA zwar die eigene Produktion von Asbest verboten wurde, nicht aber der Import, sind sie ein potentieller Abnehmer. Zweifelhaft ist jedoch, ob Donald Trump tatsächlich Uralsasbest wegen seiner tollen Eigenschaften gelobt hat.
Hier ist der Artikel der New York Times zum Thema
Chrysotil Asbest wurde noch immer nicht in die Liste Annex III der Rotterdam Convention aufgenommen, lediglich für die Aufnahme empfohlen. Dabei ist wichtig, dass diese Liste keineswegs Verbote beinhaltet, sondern lediglich, dass Exporteure die Empfänger vorab über die Gefährlichkeit informieren müssen.

Talk – Rohstoff für Talkum Puder © Pelex – CC-BY-SA 3.0
Erneuter Vorwurf gegen Johnson & Johnson, seit 1971 von Asbest im Babypuder gewusst und nie Meldung an die zuständigen Behörden gemacht zu haben.

Größte Asbestmine der Welt in Asbestos, Kanada © Bryn Pinzgauer CC-BY-SA 2.0
Stillegung der größten Asbestmine der Welt in dem Örtchen Asbestos, Quebec, Kanada.

Logo der Rotterdam Convention Quelle Wikipedia
verhinderte Kanada als einzige westliche Industrienation auf der sogenannten Rotterdam-Konvention in Rom strengere Exportregeln für Asbest und eine Verpflichtung der Produzentenländer, ihre Abnehmer im Ausland vorab über die Gesundheitsrisiken zu informieren.
Ukraine, Kasachstan, Kirgisistan und besonders Russland lehnten eine Aufnahme von Asbest in Annex III (Liste der gefährlichen Chemikalien der UN) der Rotterdam Convention mit dem Argument ab, die krebserzeugende Wirkung von Chrysotil sei nicht erwiesen.

Logo der Europäischen Kommission © CC0 gemeinfrei
Ein EU-weites Verbot der Herstellung und Verwendung von asbesthaltigen Produkten tritt in Kraft. Das generelle Verbot aller 5 Amphibol-Asbestarten und die Einschränkung der Verwendung von Chrysotil-Asbest war bereits 1999 von der EU-Kommission beschlossen worden, erlaubte aber eine Frist bis 2005 für die Umsetzung in den einzelnen Mitgliedstaaten.

Logo der Europäischen Kommission © CC0 gemeinfrei
Die Europäische Kommission verbietet Weißasbest (weitestgehend). Die Mitgliedsstaaten haben aber noch bis 2005 Zeit, die Richtlinie umzusetzen.
Pressemitteilung der EU Kommission vom 27.07.1999
Verbot der Herstellung und Verwendung von Asbest in Deutschland.
Genauer gesagt setzt die Bundesregierung mit dem Gesetz zu dem Übereinkommen Nr. 162 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 24. Juni 1986 über Sicherheit bei der Verwendung von Asbest vom 12.01.1993 das Genfer Übereinkommen der Arbeitsorganisation Sicherheit bei der Verwendung von Asbest von 1986 um.
Generelles Verbot der Herstellung und Verwendung von Asbest in der Schweiz und Österreich. Der Schweizer Lobbyverein Arbeitskreis Asbest hatte das Verbot bzw. die Klassifizierung als Gift entgegen aller medizinischen Erkenntnisse um mehr als 9 Jahre verzögert.
Bis Ende der 1970-er Jahre waren die Gesundheitsrisiken von Asbest fast nur unter Fachleuten ein Thema. Die Asbestlobby der Industrie sorgte dafür, dass die Gefahren lange unter dem Deckel gehalten wurden. Der «Arbeitskreis Asbest» der Zementindustrie engagierte sich mit Erfolg für die Verzögerung der Giftklassifizierung von Asbest in der Schweiz.
Auszug aus:
Asbest: Seit 30 Jahren verboten, nach wie vor aktuell– Rück- und Ausblick aus gewerkschaftlicher Sicht. Vasco Pedrina, Dario Mordasini, Christine Michel

Wasserrohr aus Asbestzement © Ural66 Lizenz CC0 gemeinfrei
Amerikanische und Kanadische Wissenschaftler stellen einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Asbest im Trinkwasser und Krebserkrankungen verschiedener Organe her. Trotz dieser Erkenntnisse streiten die Bundesregierung, die Gesundheitsämter und der Verband der Faserzementindustrie jegliche Gesundheitsgefahren durch Asbest im Trinkwasser ab.
Spiegel-Artikel vom 27.02.1989
Das Umweltgift Asbest belastet auch das Trinkwasser. Das Gesundheitsministerium verharmlost die Gefahren.