Fragen und Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

aus Zeitgründen kann ich derzeit im Rahmen der öffentlichen Kommentarfunktion keine individuellen Fragen beantworten. Gerne beantworte ich Ihre individuellen Fragen zu Asbest in einem persönlichen Beratungsgespräch. Bitte vereinbaren Sie hiezu einen Termin über das Kontaktformular.

Ich bitte hierfür um Ihr Verständnis.

279 Fragen zu “Fragen und Kommentare

  1. Markus

    Hallo Herr Hofmann,

    wir haben eine Feier in einem Lokal, in dessen unmittelbarer Nähe (10 Meter) vor ein paar Wochen das Asbestdach und die Fassade eines Hauses unsachgemäß entfernt wurden. D.h. die Schiefer wurden mit einer Schaufel zur Dachrinne „abgeschabt“ und von dort über eine Rutsche in einen Container befördert. Groß sauber gemacht wurde anschließend nicht. Zur Zeit wird neu eingedeckt. Muss man sich nach der Zeit noch Sorgen machen bezüglich eventuell bestehender Belastung in dem Lokal?

    Vielen Dank und viele Grüße

    Markus

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Markus,
      nach so langer Zeit kann man allenfalls anhand einer Analyse eine Aussage machen.
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  2. Florian

    Hallo Herr Hofmann,

    ich habe eine Frage zu Wellasbest. Die Garage von unserem Nachbarn ist mit Wellasbest gedeckt. Daneben steht unser Carport. Ich habe beim Streichen des Holzes einmal versehentlich die Wellplatten mit der Hand berührt. Dabei wurden die Platten nicht beschädigt. Genrell ist das dach altergemäß verwittert aber noch ganz gut in Schuss. Geht von so etwas schon eine Gefährdung aus?

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Florian,
      wie Sie es beschreiben, geht keine akute Gefährdung davon aus.
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  3. Susanne Sudan-Meyer

    Hallo Herr Hofmann,

    Ich habe vor Kurzem unseren Nachbarn zum Einzug in das alte Haus (ca 1970) gratuliert. Dabei waren sie gerade am Schleifen im hinteren Bereich des Hauses und kamen über einen langen Flur zur Haustür, er war mit weißem Staub bedeckt. Wir redeten circa 5-10 Minuten. Irgendwie war mir schon komisch, aber ich wollte nicht unhöflich sein. Meine dreijährige stand dabei in ca 2-3 m Abstand von der Haustür. Muss ich besorgt sein, dass durch die Luft drinnen nach draußen meine Tochter Asbest belastet wurde? Schleifen ist ja besonders schlimm. Ich ärgere mich so, dass ich nicht anders reagiert habe.

    Vielen Dank.
    Susanne Sudan-Meyer

    1. Heiko Hofmann

      Guten Tag Frau Sudan-Meyer,
      was wurde denn geschliffen? Handelt es sich bei dem Schleifstaub um asbesthaltigen Staub?
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

      1. Susanne Sudan-Meyer

        Hallo,

        es ist nicht ganz klar, da erst im Nachhinein Ergebnisse kamen. Der Putz war nicht belastet, aber im Bad gab es Stellen. Leider weiß ich nicht, was an diesem Tag bearbeitet wurde. Das konnte man nicht mehr nachvollziehen.

        Ist natürlich auch echt doof. Man gratuliert zum Einzug. Darf man denn gar nichts mehr machen?

        Es war an dem Tag warm und windstill. Staubwolken habe ich nicht gesehen und mir ist auch nichts sichtbar „entgegen geflogen“. Aber das heißt ja nichts. Der Hausflur ist sehr lang, circa 4-5 Meter, dahinter waren die Räume, wo gearbeitet wurde.

        Vielen Dank.
        Viele Grüße

  4. Nina Kunz

    Lieber Herr Dr. Hoffmann,
    wir sind gerade dabei einen Garten zu mieten auf dem eine DDR-Laube steht. Sie gehört wohl laut der Vermieterin nicht zu diesen klassischen Bausätzen aus der Zeit sondern wurde damals individuell zusammengebaut. Fest steht, dass sie ein Asbestdach besitzt. Wenn ich richtig informiert bin ist dies aber unbedenklich solange es nicht beschädigt wird. Ich bin nun besorgt was die Innenräume betrifft. Wäre es grundsätzlich riskant darin zu übernachten falls auch im Innenraum (v.a. den Wänden, der Boden um Schlafraum besteht aus Stein) Asbest verbaut wurde und wir dort alles in Ruhe lassen? Es ist möglich, dass die Vermieter*innen dort Nägel in die Wand geschlagen oder gebohrt haben. Unter welchen Umständen wäre das bedenklich? Und könnten wir das Problem lösen indem wir z.B. Löcher in den Wänden mit etwas füllen?

    Herzliche Grüße und vielen Dank
    N.K.

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Frau Kunz,
      zunächst kann man nicht vom Dach auf den Innenraum schließen, zumal das Dach aus Fertigteilen hergestellt wurde. Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand im Innenraum einfach so Asbest verbaut. Wenn, dann sehr gezielt und derjenige kannte sich dann auch mit den Eigenschaften aus.
      Gewissheit bringt aber nur eine Probennahme und Analyse. Bis zu einem Ergebnis ist alles Spekulation. Wie ich an verschiedenen Stellen meiner Seite geschrieben habe, lege ich mich nicht auf “was wäre wenn” fest.
      Auch wenn Asbest eingebaut wurde, wird es nicht einfach von selbst frei. Man muss aber schauen, in welcher Form es vorliegt, wenn es vorliegt. Aus der Ferne kann man dazu nicht viel sagen, und “grundsätzlich” eigentlich schon gar nicht… Das ist ja das Tückische.
      Man kann Nagel- und Schraubenlöcher verschließen. Das ist aber Kosmetik bzw. “Erste-Hilfe”.
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  5. Christina Gasteier

    Sehr geehrter Herr Dr. Hofmann,

    mein Sohn hat vor 3 Tagen einen gebrauchten Lüfter gekauft, den er im Nachhinein als Kesselgebläse und möglicherweise mit Asbest verunreinigt identifizierte. Da dieser sehr verstaubt war, reinigte er diesen zunächst unter fließend Wasser im Keller und anschließend im Waschbecken des Badezimmer. Die Kleidung wurde danach in der sich ebenfalls im Badezimmer befinden Waschmaschine gereinigt. Am Tag darauf stellte ich nach der Benutzung des im selben Raum befindlichen Trockners eine ungewöhnliche schwarze Staubablagerung auf dem Mauersims hinter dem Gerät fest. Ich befürchte nun, das dieser Raum mit kleinsten Partikeln verunreinigt ist. Wie sollte ich ihrer Meinung nach verfahren.

    Mit freundlichen Grüßen
    Christina

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Christina,

      es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass der Lüfter (meinen Sie einen Heizlüfter?) je nach Alter und Bauart Asbest enthalten kann. Das muss aber nicht so sein. Bevor Sie sich selbst zu sehr beunruhigen, versuchen Sie anhand der Typenbezeichnung (Typenschild vorhanden?) Informationen des Herstellers über die mögliche Verwendung von Asbest herauszufinden. Falls tatsächlich Asbest vorhanden sein sollte, empfehle ich dringend, das Gerät sachgerecht zu entsorgen.

      Dass es sich bei der Staubablagerung hinter dem Geräte (Trockner?) um Asbest handelt, halte ich hingegen für extrem unwahrscheinlich.

      Grüße,
      Heiko Hofmann

      1. Christina Gasteier

        Es handelt sich um ein Kesselgebläse für eine Gaskessel Heizung Kondensationsgebläse Lüfter der Firma Pabst, der komplett mit einer ca 0,5 mm starken weißen Staubschicht bedeckt war. Mein Sohn ist gerade dabei, den Schmutzfang des Trockners zu reinigen.

      2. Heiko Hofmann

        Ich kann das gerne für Sie recherchieren und darauf basierend einen Vorschlag für die weitere Vorgehensweise ausarbeiten, z.B. Beprobung und Analytik. Dafür bräuchte ich einen Auftrag von Ihnen, am besten über das Kontaktformular oder direkt per E-Mail. Über mein Honorar können Sie sich hier informieren.
        Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
        Heiko Hofmann

  6. Katha Kowalski

    Hallo Herr Hofmann,

    bei meinem Vater wurde bei einer Garage die asbesthaltigen Eternitplatten ausgetauscht. Hinter der Garage ist eine Wiese, auf der die Dachdecker die Eternitplatten für kurze Zeit gelagert haben, bis sie sie in die Big Bags verstaut haben. Mein Vater hat einige Tage später diese Wiese gemäht und später spielten auch meine Kinder auf der Wiese.

    Jetzt frage ich mich, ob durch das Mähen eventuell Asbestfasern (vom Austausch der Eternitplatten) aufgewirbelt wurden oder ob eventuelle gröbere Reste durch den Rasenmäher zerkleinert wurden.
    Müssten Asbestfasern auf der Wiese nicht innerhalb der drei Tage einfach „weggeblasen” werden, da im Freien die Luft immer in Bewegung ist?
    Müssten durch den Rasenmäher aufgewirbelte Asbestfasern nicht sehr schnell im Freien „verdünnt” werden?

    Vielen Dank im Voraus.

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Frau Kowalski,
      die Zwischenlagerung ist nicht das Problem. Problematischer wäre tatsächlich, wenn Bruchstücke übrig geblieben wären und die wären mit dem Rasenmäher weiter zerkleinert worden. Weniger nach mehreren Tagen (durch Verblasen), aber während des Mähens (ohne Atemschutz).
      Aber die Frage ist bislang spekulativ, oder nicht? Wissen Sie denn konkret ob Bruchstücke übrig geblieben und diese in den Mäher gelangt sind?

      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  7. Jan Petersen

    Hallo Herr Dr. Hofmann,

    ich bin kürzlich in eine Altbauwohnung gezogen. Vor meinem Einzug hatte ich die Maler bestellt welche den Wänden einen neuen Farbanstrich gegeben haben. Vor dem Auftragen der neuen Dispersionsfarbe haben die Maler den Altanstrich durch leichtes anschleifen mit einer Schleifgiraffe vorbereitet. Dies war nötig weil der alte Anstrich zu ungleichmäßig und “pickelig” gestrichen war. Nach dem Anschleifen des alten Anstrichs wurde dann mit neuer Farbe übergestrichen. Nach dem anschleifen war die alte Farbe (rot) immer noch deutlich zu sehen (wurde also wohl nicht komplett abgeschliffen).

    Nun habe ich heute gelesen, dass Wandputz Asbest enthalten kann, welcher bei Schleifarbeiten sehr hohe Mengen an Asbestfasern freisetzten kann. Wie sehen Sie den beschriebenen Fall? Hätte man vorher den Wand Putz auf Asbest testen müssen? Oder ist das beschriebene Szenario ohnehin harmlos, da in erster Linie ja nur die Farbe angeschliffen wurde und der darunter liegende Putz vor der mechanischen Bearbeitung durch das Schleifgerät von einer dünnen Schicht alter Farbe geschützt wurde? Allerdings ist ja eine oder mehrere Schichten alter dünner Wandfarbe nicht wirklich viel “Schutz” vor dem Schleifgerät der über dem Putz liegt.

    Für den Fall, dass der unter der alten Farbe liegende Putz Asbest enthält, gäbe es durch das Anschleifen der darüber liegenden Farbe eine relevante Asbestfreisetzung?

    Ich würde mich über ein Statement von Ihnen freuen, da mir das Thema Asbest im Wandputz völlig neu ist und ich mir etwas Sorgen mache, dass nach meinem Einzug hier immer noch Asbest in der Luft “rumschweben” könnte. Den Putz testen möchte ich im Nachhinein nur ungern, da ich mir dafür die Wände ja wieder kaputt machen müsste.

    Vielen Dank und Beste Grüße
    Jan

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Jan,
      Ihre Frage ist hypothetisch. Das kann ich nicht beantworten.
      Es gibt kein “harmlos”, wenn Asbest vorhanden ist und angeschliffen wird. Eine dünne Farbschicht ist auch kein Schutz.
      In alten Gebäuden solle vor Aufnahme von derartigen Arbeiten Asbest zuvor immer per Analyse ausgeschlossen werden. Ohne Analyse ist eeine Aussage über eine mögliche Faserfresetzung rein spekulativ bzw. ins Blaue geraten.
      Künftig wird dies in der neuen Gefahrstoffverordnung gesetzlich sogar geregelt sein, dass hier die “Veranlasser” dieser Arbeiten in der Nachweispflicht sind.

      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

      1. Jan Petersen

        Hallo Herr Hofmann,

        vielen Dank für Ihr Statement. Mir ist bewusst, dass man nicht sagen kann, ob Putz Asbest enthält oder nicht ohne eine Analyse des Materials.
        Trotzdem finde ich es sehr eigenartig, dass glatter Putz in Wohnungen flächig Asbest enthalten kann und ich noch nie von einem Maler oder Handwerker vor Bearbeitungen an den Wänden in Wohnungen (z.B. Schleifen, Bohren etc.) gehört habe, dass eine Analyse des Putzes zur Absicherung gegen Asbest ratsam wäre um nicht die Wohnung zu kontaminieren.
        Müsste es durch diese Tatsache nicht regelmäßig zu signifikanten Asbestbelastungen in Privatwohnungen kommen ohne das es die Bewohner jemals mitbekommen? Trotzdem scheint die breite Bevölkerung ja nicht an Asbestkrebs zu erkranken.
        Wie schnell verschwinden diese Asbestfaserkonzentrationen in der Luft wieder durch intensives lüften? Reicht eine Wohnungsreinigung mit Saugen mit handelsüblichem Staubsauger und anschließendem Wischen und die Wohnungsluft ist wieder sauber? Unwissende Gebäudenutzer werden ja wohl kaum eine Spezialsauger organisieren wenn aufgrund von Unwissenheit kein Asbestverdacht besteht.

        Irgendwie scheint mir Theorie und Praxis beim Umgang mit potentiell Asbesthaltigen Materialien ziemlich weit auseinander zu liegen. Insbesondere früher wurde ja noch viel weniger auf Asbest in Putzen geachtet und trotzdem sind GebäudeNUTZER, nicht reihenweise erkrankt. Bitte helfen sie mir diese Logiklücke zu schließen.

        Vielen Dank und viele Grüße
        Jan

      2. Heiko Hofmann

        Trotzdem finde ich es sehr eigenartig, dass glatter Putz in Wohnungen flächig Asbest enthalten kann und ich noch nie von einem Maler oder Handwerker vor Bearbeitungen an den Wänden in Wohnungen (z.B. Schleifen, Bohren etc.) gehört habe, dass eine Analyse des Putzes zur Absicherung gegen Asbest ratsam wäre um nicht die Wohnung zu kontaminieren.

        A: Es ist leider bislang nicht Teil der Ausbildung, mit Gebäudeschadstoffen umzugehen. Das wird sich mit der neuen Gefahrstoffverordnung ändern. Asbest ist als krebserregend schon lange bekannt und die Unfallkassen und BGn machen mit sehr vielen Kampagnen und Infomaterial darauf aufmerksam. Fazit: Schlicht und einfach Ignoranz. Asbest ist eine latente, aber abstrakte Gefahr, die man nicht sehen kann. Deshalb kümmern sich die meisten nicht darum.

        Müsste es durch diese Tatsache nicht regelmäßig zu signifikanten Asbestbelastungen in Privatwohnungen kommen ohne das es die Bewohner jemals mitbekommen?

        Die Belastungen gibt es durchaus.

        Trotzdem scheint die breite Bevölkerung ja nicht an Asbestkrebs zu erkranken.

        Es erkranken immer noch zu viele (jeder ist einer zuviel). Wie viele nimmt man in Kauf?
        Und nur weil alle Bier trinken (Alkohol ist ein starkes Nervengift!), fallen nicht alle reihenweise um.

        Wie schnell verschwinden diese Asbestfaserkonzentrationen in der Luft wieder durch intensives lüften?

        Hängt davon ab wie viele da sind, wie hoch der Luftwechsel ist, wie die Partikelgrößenverteilung ist, etc…

        Reicht eine Wohnungsreinigung mit Saugen mit handelsüblichem Staubsauger und anschließendem Wischen und die Wohnungsluft ist wieder sauber?

        Nein. Auf keinen Fall mit einem üblichen Haushaltsstaubsauger. Mit dem verteilt man die Fasern schön gleichmäßig in der Luft und kontaminiert noch den Staubsauger.

        Unwissende Gebäudenutzer werden ja wohl kaum eine Spezialsauger organisieren wenn aufgrund von Unwissenheit kein Asbestverdacht besteht.

        Tja, die Unwissenheit. Die schützt bekanntlich nicht. Wie gesagt, es gibt seit Langem sehr viele Informationsmaterialien zum Thema und zum Verhalten im Umgang. Man muss sich ein bisschen selbst darum kümmern.

        Irgendwie scheint mir Theorie und Praxis beim Umgang mit potentiell Asbesthaltigen Materialien ziemlich weit auseinander zu liegen. Insbesondere früher wurde ja noch viel weniger auf Asbest in Putzen geachtet und trotzdem sind GebäudeNUTZER, nicht reihenweise erkrankt.

        Dito. Man muss es ja nicht drauf anlegen…

        Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Alle Informationen, wie man sich im Umgang mit Gefahtsoffen verhalten sollte (das betrifft auch Rauchen, Alkohol, ungesunde Ernährung, etc) sind verfügbar. Mein Eindruck in der Pandemie war, dass die Meisten nach viel mehr Eigenverantwortung rufen und weniger “Bevormundung” durch den Staat. Bei Asbest wird trotz der strengen Rechtsvorschriften tatsächlich viel auf Eigenverantwortung gesetzt. Das scheint aber auch irgendwie nicht recht zu sein…

  8. Andrea

    Hallo,
    erstmal vielen Dank, dass Sie diese Seite hier betreiben. Mein Sohn lernt den Beruf des “Mechatronikers für Kälte-und Klimatechnik”. Er saniert da wahrscheinlich nichts altes, aber es werden da ja öfter Löcher gebohrt, Putz ist ja immer auf der Außenseite vorhanden, vielleicht alte Dämmung entfernt, oder was es in dem Bereich alles so gibt. Da wird ja nicht jedes Mal erst mal beprobt, ob Asbest vorhanden ist. Ich glaube, dass bestimmt viele Elektro- oder Heizungsfirmen sich des Problems nicht bewusst dind und ihre Mitarbeiter nicht schützen. Ich hab auch mal bei der Innung angerufen, aber bin eigentlich nur auf Unverständnis gestoßen. Ich habe dieses Ding mit “der einen Faser” auch so in mir drin, dass ich jetzt einfach Riesenangst habe, habe aber natürlich auch gelesen, dass es auf die Jahre und die Konzentration ankommt ……Wir klären ihn anhand Ihrer Seite und der suva.ch auf, wo alles was drin sein kann und sagen ihm, er soll immer eine FFP3 Maske aufsetzen, wenn er bohrt oder Platten flext, und dann sollte es gut sein, oder? Vielen Dank!

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Andrea,
      mit einer FFP3 Maske allein ist ganz sicher nicht alles gut.
      Ich kann Ihre Sorgen als Mutter gut verstehen – aber sollte ich nicht besser mit Ihrem Sohn sprechen? Er ist doch betroffen… Es ist seine Gesundheit und wenn ihm die wichtig ist, sollte er sich selbst darum kümmern.
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  9. Cornelia Styn

    Sehr geehrter Herr Hofmann,
    vielen Dank für diese Seite!
    Mein Mann und ich wollen uns ein Haus (1964) kaufen. Alle Häuser sind hier gleich gebaut. Das 1. Geschoss ist komplett mit Ethernitplatten ummantelt. An den Nachhäusern befinden sich viele verwitterte Platten bzw. Ein Hausteil ist sehr stark mit Efeu(?) berankt. Inwiefern steigt dadurch (Verwitterung) die Asbest Belastung für uns? Habe ich Möglichkeiten die Nachbarn ‘zudrängen’ diese Gefahr zu beseitigen? Oder muss ich dies hinnehmen?

    1. Heiko Hofmann

      Sehr geehrte Frau Styn,

      das ist eine komplexe Rechtslage:

      Wenn alle Häuser, also auch das, welches Sie kaufen möchten, gleich aufgebaut sind, so sind alle Eigentümer (also auch Sie als künftige Eigentümer) verpflichtet, dafür zu sorgen, dass keine Schadstoffe vom Gebäude freigesetzt werden (können) und andere gefährden.

      Was Sie also von Ihrem Nachbarn erwarten, müssen Sie auch selbst erfüllen.

      Ob Fasern frei werden und ob ggf. Grenzwerte überschritten werden, ist nur durch eine Analyse möglich. Nur wenn die Faserkonzentration eine kritische Schwelle überschreitet, haben Sie einen Anspruch. Ob selbst dann eine konkrete Gefährdung davon ausgeht, kann zunächst nicht beurteilt werden.

      Unabhängig davon ist es immer ratsam, beschädigte oder stark verwitterte Asbestzement-Fassaden zu sanieren. Intakte Fassaden können jedoch bleiben, wenn sie nicht mechanisch beansprucht werden.

      Viele Grüße,

      Heiko Hofmann

  10. Andreas Fritsche

    Sehr geehrter Herr Dr. Hofmann,

    ich bin Mieter in einem Gebäude von 1972, das derzeit Asbest saniert wird. Ich mache mir Sorgen, dass hierbei Asbeststaub auch in die noch bewohnten Wohnungen gelangt ist. Wäre es ratsam, die Raumluft auf Asbest hin prüfen zu lassen? Oder wären Staubproben der Wohnung aufschlussreich (z.B. Teppichboden). Ferner hatte ich in letzten Jahren auch Löcher in Wand gebohrt, die wohl asbesthaltig ist.

    Andreas Fritsche

  11. Sigrid

    Hallo Herr Hofmann,

    Ein Großteil Kleidung kommt ja heutzutage aus Asien und insbesondere auch aus China. Muss ich mir Gedanken machen, dass man dort in ganz normaler Straßenkleidung aus Kostengründen Asbest verwendet hat? Geht das ggf mit dem Waschen raus?

    Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Sigrid,
      ich denke, es macht durchaus Sinn, sich generell über Schadstoffe in Kleidung aus Asien und insbesondere China Gedanken zu machen. Asbest dürfte dabei eine eher untergeodnete Rolle spielen…
      Über Schadtsoffe in Kleidung informieren regelmäßig Ökotest und vergleichbare Verbraucherportale.

      Freundliche Grüße,
      Heiko Hofmann

  12. Sebastian Mühlbauer

    Sehr geehrter Herr Hofmann,

    im Bereich “Krank durch Asbest” unter der Überschrift “Die Dosis macht das Gift!” unterscheiden Sie vier Fälle nach Faserbelastung und Häufigkeit. Könnten Sie die Fälle mit groben Zahlen ergänzen? Mich würde interessieren was beispielsweise eine hohe Faserkonzentration oder ein mittleres Risiko in etwa bedeuten. Hätten Sie hierzu vielleicht auch weiterführende Literatur?

    Ich hätte noch eine weitere Frage zur Unterscheidung zwischen den verschiedenen Asbestarten. Häufig ließt man, dass beispielsweise brauner Asbest deutlich krebserregender ist als weißer Asbest. Wie würden Sie das bewerten?

    Vielen Dank und viele Grüße
    Sebastian

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Herr Elz,
      die Antwort ist leider einfach:
      Ja, es kann sein, dass der Estrich Asbest enthält und
      nein, Sie können nicht davon ausgehen, dass Zementestriche nicht asbesthaltig sind. Ich würde den Estrich zur Sicherheit beproben.

      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  13. Andreas Elz

    Hallo Herr Hofmann,
    ich renoviere gerade das Dachgeschoss meines Hauses, das 1968 erbaut wurde.
    Ich habe die alten Teppichböden entfernt und frage mich, ob der vorhandene Zementestrich asbesthaltig sein kann.
    Zu Magnesiaestrichen und Steinholzestrichen finde ich viele Informationen zum Thema Asbest.
    Für Zementestriche finde ich keine Informationen. Kann ich davon ausgehen, dass Zementestriche nicht asbesthaltig sind?
    Besten Dank und freundliche Grüße

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Markus,
      Wie aber würde man gutachterlich verfahren, wenn vermutlich eine hohe Menge Fasern in den Boden eingebracht wurden (z.b. Abraum mit Spritzasbest wurde irgendwo hingekippt und vergraben) – was wäre hier eine sinnvolle Herangehensweise?
      – Faserfreisetzung im Rahmen einer realistischen Nutzungssimulation messen. (Sind Sie einer Umweltstraftat auf der Spur?)

      Ich würde mal schätzen, dass es nicht gesund wäre, in diesem “hypothetischen” Fall in dem Beispielboden herumzuwühlen/ zu schaufeln weil zumindest eine große Anzahl Fasern freigesetzt würden.
      – Richtig…

      …gibt es inoffizielle Richtwerte aus “Erfahrung” ab denen sie sagen würden, ein Boden muss ausgetauscht werden?
      – Nein. Handlungsbedarf hängt von der gemessenen Faserfreisetzung durch die Nutzung ab. Ist die Faserfreisetzung über dem Richtwert von 500 F/m3,muss die Behörde entscheiden. Wird z.B. auf dem Nachbargrundstück gemessen, hängt es von der dortigen Faserkonzentration in der Luft ab. Die Frage ist immer: Welches Risiko besteht konkret für Beteiligte und unter welchen Bedingungen? Im Wort “konkret” liegt das eigentliche Problem.

      Gegenprobe aus einem nicht-kontaminierten Bereich in gleicher Geologie
      – Klingt gut. Nur zu. Wäre ein spannendes Thema für eine Dissertation.

      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  14. Jonas Westphalen

    Schönen guten Tag,
    folgende Situation: Die Lagerhalle meines neuen Arbeitgeber’s ist mit Asbest-Wellplatten eingedeckt. Diese sind auf ihrer Unterseite unverkleidet. Vereinfacht ausgedrückt, wenn man in der Halle steht, schaut man auf die Unterseite dieser Wellplatten, da diese frei liegen. Meine Frage wäre nun, ob hierbei eine Gefahr für die Raumluft in der Halle besteht? Die Unterseite ist zwar im Innenbereich (Keiner Witterung ausgesetzt). Dennoch habe ich bedenken bei dem Anblick…

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Markus,
      es gibt Studien über die Verwitterung von Asbestzement aber nicht über die Dynamik der anschließenden Prozesse. Ein Teil wird über die Luft transportiert, ein anderer über den Regen, entweder in die Kanalisation oder in den Boden. Wieviel jeweils wie abtransportiert wird, ist unmöglich zu sagen. Was die Sache noch komplexer macht, ist die Faserlänge: Asbestzement ist stabil, weil sehr lange Fasern (hochwertige) verwendet wurden: Mehrere Millimeter bis cm. Bei der Verwitterung werden diese Fasern aus dem Zement herausgelöst, aber nicht mechanisch bearbeitet. Wie groß ist also der Anteil der herausgewittertren Fasern, die dann die WHO Definition erfüllen: Nämlich dünner als 3µm und länger als 5µm (aber wieder nicht länger als 10µm)? Auch unmöglich zu bestimmen. Wieviele Fasern wieder aus dem Boden frei werden, wenn man umgräbt? Wenn man nichteinmal sagen kann, wieviele überhaupt dorthin gelangt sind oder wieviele ohnehin bereits dort sind? Ist der Boden trocken oder feucht? Trocken ist ungünstig, feucht ist günstig. Sind Pflanzen da, die ggf. ihre Nährstoffe aus den Tonen beziehen? Usw…
      Jede Zahl, die in diesen Zusammenhang genannt werden würde, wäre geraten…
      Nur soviel kann man sagen: Diese Prozesse (neben mechanischer Abtragung von Asbestprodukten beim Bau, Abbau, Abtrag von alten Bremsbelägen und dem völlig natürlichen Anteil dieser Minerale in bestimmten Gesteinen und Böden) sind der Grund, weshalb es überhaupt eine natürliche Hintergrundbelastung gibt. Ich würde daraus folgern, dass die Zahlen, über die wir hier reden, sich +/- in der selben Größenordnung bewegen. Aber, wie gesagt, das ist geraten…

      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  15. Markus

    Hallo Herr Hoffmann,

    • Wir haben einen Garten auf dem Asbestzementplatten gelagert wurden.
    • Gibt es eine Einschätzung welche Gefahr von der Bearbeitung der Gartenerde darunter ausgeht?
    • Sollte man den Boden austauschen?
    • Wenn Plattenfragmente abgebrochen sind, wurde dadurch der unterliegende Boden kontaminiert?
    • Werden in diesem Fall die Fasern aus dem Boden freigesetzt?
    • Sollte man eine Probe nehmen und testen lassen?

    Vielen Dank für die Antwort,

    Freundliche Grüße + super Informationen auf der Seite! Weiter so!

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Markus,
      ich sehe da kein Problem. Wenn Sie größere Fragemente sehen, sortieren Sie diese aus und entsorgen sie (sachgerecht). Was an Kleinkram im Boden landet geht dahin zurück, wo es eigentlich herkommt. Die Pflanzen freuen sich über Nahrung.
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

      1. Markus

        Hallo Herr Hofmann,

        danke für ihre Antwort – eine Weile hatte ich jetzt nicht hier reingeschaut, darum meine späte Rückmeldung.

        Gibt es zu diesem Thema “Studien”, oder ist das ihrer Einschätzung nach “Bauchgefühl”?

        Ich mache mir insbesondere Sorgen, dass die herausgewitterten Fasern (Die Platten waren stark verwittert) über den Regen in den Garten gespült wurden und wenn dann die Erde trocken ist und man beispielsweise den Garten umgräbt dann in die Luft mobilisiert werden.

        Würden sie sagen, die Menge ist einfach zu gering um einen signifikanten Unterschied zur “Hintergrundkonzentration” zu machen oder denken sie, die Bodenadhäsion ist so groß, dass die Fasern nicht aus dem Boden heraus mobilisiert werden können? Oder ist der Grund für ihre Aussage, dass sie annehmen die meisten herausgewitterten Fasern werden ohnehin durch die Luft mobilisiert und Stück für Stück davongetragen, d.h. es geht nichts in den Boden?

        Freundliche Grüße

        PS: Ich bin selbst durch zu viel Recherche sehr “hysterisch” bzgl. des Themas, verzeihen sie daher meine detaillierten Nachfragen.

      2. Heiko Hofmann

        Hallo Herr Westphalen,

        schön ist das nicht. Witterung ist nicht wirklich schädlich. Erschütterungen dagegen schon. Ich nehme mal an, die Halle ist nicht gerade klein und hat ein großes Volumen. D.h. frei werdende Fasern werden signifikant verdünnt. Da es aber eine Dauersituation ist, wäre zumindest gelegentlich eine Raumluftmessung angsagt, um sicher zu sein. Da ist Ihr Arbeitgeber in der Pflicht. Von innen frei liegende Asbestzementplatten müssten wenigstens sachverständig geprüft wreden, ob Sanierungsbedaf besteht. Da es hierbei um Arbeitsschutz geht, sind die rechtlichen Vorgaben extrem streng.

        Eine konkrete Gefährdung für Sie (oder die Raumluft) sehe ich zwar nicht, aber die Halle ist vermutlich auch Arbeitsplatz, an dem sich Mitarbeiter regelmäßig aufhalten.

        Ich könnte mir vorstellen, dass man tatsächlich Asbest finden würde, wenn man die Oberfläche der Tragekontruktion an einigen Stellen beproben würde.

        Schöne Grüße,

        Heiko Hofmann

      3. Markus

        Vielen Dank, das ist aufschlussreich!

        Sie beschreiben anschaulich, dass eine potentielle Gefährdung durch Asbestfasern im Boden aufgrund zahlreicher (begünstigender und beungünstigender) Einflussfaktoren nach aktuellem Forschungsstand kaum abschätzbar ist.

        Es besteht meines Wissens die Möglichkeit eine quantitative Bestimmung des Asbestanteils in einer Bodenprobe laboranalytisch zu bestimmen.

        Allerdings kann ich keine Richtlinie finden, wie die Ergebnisse zu bewerten wären. Ich vermute das liegt an eben den von ihnen erläuterten Gründen. Vernünftig begründete Grenzwerte sind aufgrund des geringen Kenntnisstandes kaum festlegbar.

        Im Fall der Zementplatten scheint ja der zu erwartende Eintrag in den Boden “schätzungsweise” gering zu sein. Wie aber würde man gutachterlich verfahren, wenn vermutlich eine hohe Menge Fasern in den Boden eingebracht wurden (z.b. Abraum mit Spritzasbest wurde irgendwo hingekippt und vergraben) – was wäre hier eine sinnvolle Herangehensweise? Ich würde mal schätzen, dass es nicht gesund wäre, in diesem “hypothetischen” Fall in dem Beispielboden herumzuwühlen/ zu schaufeln weil zumindest eine große Anzahl Fasern freigesetzt würden.

        Was würde der Sachverständige in diesem Fall empfehlen?

        Kurzum, folgende weitere Fragen drängen sich auf:

        1. Es gibt keine Grenzwerte für Asbestfasern in Böden, gibt es inoffizielle Richtwerte aus “Erfahrung” ab denen sie sagen würden, ein Boden muss ausgetauscht werden? Wie im oben erläuterten Beispiel MUSS ja irgendwann ein Punkt kommen, ab dem man das empfiehlt. Man kann sich ja nicht immer darauf berufen, dass man dazu nichts sagen kann. Gleichzeitig kann man auch nicht sofort empfehlen, eine kostenintensive Sanierung durchzuführen.

        2. Insofern ein solcher “Richtwert” nicht besteht, würde ich mir vorstellen, die Konzentrationen im “kontaminierten” Bereich mit einer Gegenprobe aus einem nicht-kontaminierten Bereich in gleicher Geologie zu vergleichen. Und wenn die Konzentrationen im kontaminierten Bereich um mehrere Größenordnungen höher liegen, diesen Bereich vorsichtshalber auszukoffern und zu entsorgen (Natürlich unter dem Vorbehalt, dass auch dann nicht bekannt ist ob die Fasern überhaupt freigesetzt werden können oder diese die WHO-Kriterien überhaupt erfüllen, vorsichtshalber eben). Was halten sie von dieser Vorgehensweise?

      4. Heiko Hofmann

        Sehr geehrter Herr Mühlbauer,
        mit Zahlen muss man vorsichtig sein, weil es keine Grenzen gibt, ab welcher Faserzahl oder Häufigkeit ein Schaden auftritt. Es gibt nur die Wahrscheinlichkeit. Die steigt mit zunehmender Häufigkeit und zunehmender Faserzahl. Die Unterteilung in 4 Szenarien (wenig, selten / viel, selten / wenig, häufig / viel, häufig) ist daher nur beispielhaft; in Wahrheit ist der Zusammenhang fließend.
        Als Orientierung kann man die Einteilung in die “Akzeptanz”- Toleranz”- und “Gefahrbereiche” anwenden, die jeweils laut TRGS 910 anhand von Faserzahlen unterteilt werden können. Z.B. verlangt die TRGS 519 bei Arbeiten mit Asbest bis 10.000 F/m3 keine PSA. Dies ist die sogenannte “Akzeptanzschwelle”. Oberhalb von 100.000 F/m3 beginnt der Gefahrbereich, in dem man nicht mehr ohne entsprechenden Schutz arbeiten darf. Diese Werte sind konventionell, aber nicht wirklich wissenschaftlich. D.h., man hat sich aufgrund von empirischen Beobachtungen und Erfahrungswerten zusammen mit einigen medizinischen Studien auf diese Werte geeinigt. Allerdings sind diese in Diskussion und eine Anpassung ist schon seit mehreren Jahren angekündigt.

        Es stimmt, dass die Amphibolasbeste als gefährlicher gelten. Amphibole bilden feine Nadeln. Sie sind steif und spröde (wie Stecknadeln). Chrysotil bildet hingegen die wirklichen Fasern, die sehr lang, sehr dünn und sehr flexibel sind (wie ein Bindfaden). Zusätzlich spielt auch die Biopersistenz eine Rolle, die ich aber nicht auf die Goldwaage legen würde (Die Minerale sind generell schwer- bis unlöslich). Deshalb sagen die Medizinier, dass die Amphibolasbeste leichter ins Gewebe eindringen können als Chrysotil. Chrysotil macht aber in der Menge mehr als 90% Anteil in den üblichen Asbestprodukten aus und die Erkrankungen existieren trotzdem. Es wäre also töricht, anzunehmen, dass diese Erkrankungen ausschließlich durch Amphibolasbeste ausgelöst wurden und Chrysotil eigentlich ungefährlich ist. Ob und falls ja wieviel ungefährlicher Chrysotil ist, kann man nicht beantworten.

        Viele Grüße,
        Heiko Hofmann

  16. Daniela Weisgerber

    Hallo Herr Hofmann,
    mein Mann renoviert gerade ein Haus aus den 70 er Jahren.
    Leider kam uns erst nachdem er einen alten PVC Boden entfernt hat der Gedanke , das Asbest enthalten sein könnte. Leider hat die Probe aus einem Labor dies auch bestätigt….
    Der Boden bedeckte ca. einen 10qm großen Flur .
    Uns ist bewusst, dass mein Mann nun leider einer Menge an Fasern ausgesetzt war … mein Sohn und ich besuchten ihn an diesem Tag auch auf der Baustelle. Allerdings nur für einen kurzen Moment (ca. 15-20min) .
    Können sie das Roskiko in etwas abschätzen, ob wir in dieser Zeit auch große Mengen dieser Fasern eingeatmet haben .
    Tatsächlich wird man von den vielen Infos im Internet sehr verunsichert und man bekommt es mit der Angst zu tun …..
    Mit lieben Grüßen
    D. Weisgerber

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Frau Weisgerber,
      bitte haben Sie Verständnis, dass ich öffentlich an dieser Stelle aufgrund nur weniger Informationen, ohne selbst vor Ort oder dabei gewesen zu sein und ohne quantitative Analytik keine Risikoabschätzung machen kann und nicht machen werde.
      Ich kann Sie aber dabei unterstützen und beraten, wie Sie selbst das Risiko einschätzen können. Das geht aber nicht hier und auf die Schnelle, weil ich – wie gesagt – viel zu wenige Infos habe.
      Ich schlage vor, wir vereinbaren ein ausführliches Gespräch. Bitte melden Sie sich über das Kontaktformular, wenn Sie das gerne möchten.
      Besten Dank und viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  17. Henning Blohm

    Hallo Herr Hofmann,

    vielen Dank für Ihr Informationsangebot auf dieser Seite.
    Gerne möchte ich Ihnen eine Frage zu sehr geringen Asbestgehalten im Wandputz stellen:

    In meinem Haus (Altbau, Baujahr 1897) hatte ich kürzlich an einer kleinen Stelle im Schlafzimmer (ca. 6 x 6cm) etwas kaputten mineralischen Wandputz vor dem festen Mauerwerk entfernt und danach die Stelle selber ausgebessert. Außerdem habe ich vier Löcher mit der Bohrmaschine in die Wand gebohrt um ein Regal anzubringen. Eine Maske getragen habe ich dabei nicht.
    Zufällig hatte ich kurz danach im Internet gelesen, dass Wandputz asbesthaltig sein kann. Aus reiner Neugierde habe ich daraufhin ein Stück mineralischen Wandputz (ca. 6 mm dicke Schicht, teilweise mit erkennbar einzelnen Steinchen) entnommen und an ein Labor gesendet. Sehr überrascht war ich dann über das Ergebnis, welches zeigte, dass tatsächlich Anthophyllit und Tremolit nachgewiesen wurde. Nach einem Anruf beim Labor wurde mir zusätzlich gesagt, dass die Asbestgehalte nur in “Spuren” und “in sehr geringen Mengen” nachgewiesen wurden. Weiterhin wurde mir gesagt, dass es sich wohl um “Zufallsfunde” (Labor Ivario) handelt welche natürlich im mineralischen Zuschlagsstoffen im Putz vorkommen können. Eine Gesundheitsgefährdung würden diese geringen Massengehalte an Asbest, auch bei Bearbeitung nicht darstellen, sagte der Labormitarbeiter.
    Um Sicherzugehen hatte ich im Anschluss einen professionellen Gutachter beauftragt welcher zu einer erneuten quantitativen Analyse des Putzes riet um eine genauere Aussage über die Gefährdung treffen zu können. Das Ergebnis der zweiten Labor Analyse bestätigte, dass der mineralische Putz einen Asbestmassengehalt von 0,004% Amphibol Asbestfasern hat. Der Gutachter bestätigte, dass solch sehr geringe Asbestgehalte natürlich im Gestein sehr häufig vorkommen würden. Er stufte den Putz anhand der Ergebnisse als “asbestfrei” ein, da der Gehalt im Putz unter der Grenze von 0,008% liegt.

    Sehr würde mich Ihre Meinung zu dem Thema interessieren: Ab welchem Asbestfasergehalt im Putz in Prozent stufen sie das Bohren von Löcher und händische Abtragen kleinerer Stellen als gefährlich ein? Ab welchem Massengehalt gibt es keine nennenswerte Faserfreisetzung mehr? (0,001%?, 0,01%?, 0,1%? Wo liegt da die Grenze und wie verhält es sich mit dem Risiko für mich bei den kleineren oben beschriebenen Tätigkeiten?

    Im Internet findet man selbst auf seriösen Webseiten teils sehr widersprüchliche Informationen. Insbesondere weil Asbest natürlich in Gesteinen immer vorkommen kann, muss es doch eine Grenze des Asbestgehaltes geben, ab welcher ein Baummaterial selbst bei Bearbeitung nicht mehr als gesundheitsgefährdend einzustufen ist?

    Ich freue mich auf Ihre Antwort. Vielen Dank.
    Grüße Henning Blohm

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Herr Blohm,
      das ist eine sehr lange Frage…

      Ich schließe mich der Aussage des Labors ohne Vorbehalte an. Asbestiforme Amphibole kommen in vielen, vor allem basischen, Silikaten vor. Wäre dem Putz Asbest absichtlich beigemengt worden, wäre die Menge größer. Niemand mengt von Hand 0,004% bei…
      Abgesehen davon, dass laut GefStoffV Gefahrstoffe erst oberhalb von 0,1% Gew. als krebserregend eingestuft werden, sollten Sie dennoch das Einatmen jeglicher mineralischer Stäube vermeiden. Egal ob es sich um Asbest handelt oder nicht. Wenns bei Heimwerkerarbeiten staubt und Sie schützen sich nicht, fällt in Ihrem Fall Asbest nicht ins Gewicht.

      Faserfreisetzung gibt es immer, wenn Asbest vorhanden ist, egal in welcher Menge. Das liegt an der Größe der einzelnen Fasern (Nanometer) und ihrer hohen Spaltbarkeit.

      Grenzen, ab wann etwas gefährlich ist und ab wann nicht mehr, gibt es nicht. Es gibt in diesem Zusammenhang nur Wahrscheinlichkeiten. “Viel hilft viel”, sozusagen. Dabei spielt natürlich nicht nur der relative Asbestgehalt in % eine Rolle, sondern der Absolute. Wenn Sie viel bohren oder viel schleifen, werden viele Fasern frei, auch wenn der relative Gehalt gering ist.

      Trotzdem in Ihrem Fall keine Sorge wegen der Asbestmenge.

      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  18. L.S.

    Guten Tag Herr Hofmann,

    Wir haben im Keller zwei „feuerhemmende einflügige Stahltüren mit Dämmstoff n. Zulassung N.W. vom 17.11.65 zulasssungsbescheid H. Vom 16.4.1969“. Fertigungsjahr 1968 vom Hersteller 70, dass muss Tore Türen und Zargen aus Hagen/ Westfalen gewesen sein.
    Wir leben seit ca. 4 Jahren im Haus und erst jetzt fiel mir auf, dass 4 kleine Löcher in eine der Kellertüren gebohrt sind, als hing da mal ein Schild. Die Löcher sind wie für kleine Schrauben/ Nägel. Ansonsten sind die Türen intakt, aber mit weißer Farbe übermalt.

    Wir haben ein sehr kleines Kind.
    Besteht Sorge wegen Asbest in der Tür?
    Wir wohnen nicht im Keller, aber unser Home Office Büro liegt dort, Waschmaschine, Lagerung von Lebensmitteln etc.

    Ich bedanke mich für Ihre Mühen.
    Mit besten Grüßen
    L.

    1. Heiko Hofmann

      Guten Tag Frau Soldner,
      verschließen Sie die Löcher mit Klebeband. Mit den Informationen über die Türe fragen Sie beim Hersteller nach, ob Asbest verwendet wurde.
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  19. Weig

    Guten Tag,

    ich plane die Sanierung von einem alten Bauernhof (geschätztes Baujahr 1904 und 1967). Bei dem Nebengebäude (Grundfläche 300m2) soll der Putz, der gekalkt ist, bis auf das Mauerwerk (Sandsteine) abgeschlagen werden. Die Sandsteine sollen anschließend gereinigt werden (eis- oder sandgestrahlt).
    Meine Fragen:
    1. Ist bei dem Grundputz (ca. 1cm dick, bräunliche Farbe, körnige Struktur, vermutlich Sand) mit Asbest zu rechnen (Spachtelmasse/Dekorputz sind nicht vorhanden)? Was ist Ihre Einschätzung?
    In welchen Zeitraum wurde Asbest in Grundputz verarbeitet?
    2. Was ist eine vernünftige Anzahl an Proben, die für eine Untersuchung genommen werden soll. Gibt es hierfür eine Art Leitfaden?
    3. Welche Prüfinstitute können Sie empfehlen?

    Vielen Dank

  20. Anja Olpe

    Hallo Herr Hofmann,

    Vielen Dank für diese Seite!

    Da in vielen älteren Gebäuden irgendwie mal Asbest verbaut wurde, frage ich mich, inwiefern man nach einer Renovierung / Sanierung Sorge haben muss.

    Konkreter Fall: einzige Kinderärztin im Ort zieht in ein altes Gebäude aus 1936, innen ist alles renoviert (Boden neu, Heizkörper neu, Wände gestrichen etc). Die alten Fenster blieben drinnen. Ich weiß nicht, wie es im Gebäude vorher war. Der Partner der
    Ärztin ist Zimmerer mit eigenem Betrieb und hat wohl alles gemacht. Sie hat keine Ahnung von Asbest. Kann man davon ausgehen, dass im Rahmen der Arbeiten (ich gehe mal davon aus, dass grundsätzlich darauf geachtet wurde – aber Putz usw ist bestimmt nicht geprüft worden) dann mögliche Asbestfasern schon verfliegen, weil erst alles im Gebäude ausgeräumt (Abschlagen Fliesen, Boden rausreißen etc.) und dann erst nach und nach neu aufgebaut wird (Staub absaugen, Toilette fliesen, Wände streichen, Boden legen, Lampen anbringen usw.). Wir waren dort ca. 2 Wochen nach Eröffnung.

    Konkrete Asbestprodukte fürchte ich dort aktuell nicht, wirklich das Thema: kann man nach arbeiten an alten Gebäuden davon ausgehen, dass Staub gesäubert wird ind Fasern verfliegen?

    Vielen Dank ind Mit freundlichen Grüßen
    Anja Olpe

    1. Heiko Hofmann

      Hallo Frau Olpe,
      vielen Dank!
      Könnten wir telefonieren, damit ich ein genaueres Bild von der Situation bekomme? Am besten, Sie schreiben mir über das Kontaktformular für eine Terminvereinbarung.
      Mit freundlichen Grüßen,
      Heiko Hofmann

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