Liebe Leserin, lieber Leser,
aus Zeitgründen kann ich derzeit im Rahmen der öffentlichen Kommentarfunktion keine individuellen Fragen beantworten. Gerne beantworte ich Ihre individuellen Fragen zu Asbest in einem persönlichen Beratungsgespräch. Bitte vereinbaren Sie hiezu einen Termin über das Kontaktformular.
Ich bitte hierfür um Ihr Verständnis.
Hallo Herr Hofmann,
toll, dass es dieses Forum gibt, vielen Dank!
Denn auch wir sind aktuell mit dem Thema Asbest in Berührung gekommen und wissen nicht so richtig, wie wir am besten damit umgehen sollten: Wir werden Anfang September in ein Reihenhaus umziehen. Die Vormieter haben ein altes Haus saniert und hier sehr viel selber gemacht. Da es sich um ein älteres Haus handelt, vermuten wir, dass sie dann auch mit Asbest zu tun bekommen hatten.
Nun stellt sich uns die Frage, wie wir mit dem Haus in das wir einziehen wollen, umgehen sollten: vermutlich haben sie Asbest-Fasern an ihrer Kleidung/Schuhen/Gegenständen im Rahmen der Sanierung mit in das Haus gebracht. Deren neues saniertes Haus ist ca. 800m weit weg, sie werden also den Weg z.T. zu Fuß aber auch per Auto zurückgelegt haben. Wie würden sie das Risiko der “Fasernmitnahme” einschätzen? Und gibt es eine Empfehlung, wie wir in dem Fall unser neues Haus am besten vorab reinigen oder lüften sollten?
Danke und viele Grüße
Florian
Hallo Herr Fischer,
wenn ich das richtig verstehe, geht es um eine Vermutung, richtig?
Ich empfehle, zunächst zu ermitteln, ob Asbest im Spiel war und erst im 2. Schritt über Maßnahmen nachzudenken.
Eine Risikoeinschätzung ist aufgrund einer Vermutung nicht möglich.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
ich habe eine Frage zu der ich leider nichts finden konnte.
Mein Nachbar ca.10 bis 15 Meter entfernt wohnend von uns, hat eine komplette Asbestzementfassade ums Haus. Jetzt wurde bei ihm die Fassade gereinigt und gestrichen über eine Malerfirma.
Aber hier wurde mit Hochdruck gereinigt das ja Fasern freisetzt und verboten ist.
Wir hatten alle Fenster zu und den Pool abgedeckt.
Der Pool war dann noch länger abgedeckt, durch das schlechte Wetter und dem Wind.
An dem Tag der Reinigung ging auch Wind und der Pool steht 10 Meter weit weg.
Beim runternehmen der Poolabdeckung, hab ich gesehen das das gesammelte Wasser auf der Abdeckung in den Pool geflossen ist.
Nun habe ich keine Ahnung ob in dem auf der Plane gesammelten Wasser auch Fasern in das Poolwasser gelangt sind
Und ob diese dann gefährlich sind?
Können Sie mir da bitte eine Einschätzung geben.
LG Bernd
Hallo Bernd,
Aber hier wurde mit Hochdruck gereinigt das ja Fasern freisetzt und verboten ist.
Das ist korrekt und ein Fall für die Gewerbeaufsicht.
Nun habe ich keine Ahnung ob in dem auf der Plane gesammelten Wasser auch Fasern in das Poolwasser gelangt sind
Ich auch nicht. Ich schließe es nicht aus.
Und ob diese dann gefährlich sind?
Sicherlich nicht. Trotzdem handelt es sich um einen Verstoß gegen die Gefahrstoffverordnung und ggf. auch im Sinne der §§ 324 – 326 StGB.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
danke für ihre schnelle Antwort. Also meinen Sie wir können auch wenn Fasern ins Wasser gelangt sind, beruhigt den Pool nutzen? Wenn ich sie richtig verstehe ist es gesundheitlich unbedenklich.
Das Problem ist das die Baustelle ja nun schon durch ist. Was soll man da im Nachhinein noch machen?
Gibt es allgemein eine Einschätzung wieviel Fasern hier ungefähr freigesetzt wurden? Die Asbestzementplatten waren vorher schon gestrichen ändert das was?
LG Bernd
Hallo Bernd,
Asbestfasern werden über die Atmung aufgenommen.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Sehr geehrter Herr Hofmann,
zunächst einmal möchte ich Ihnen für diese sehr ausführliche und hilfreiche Website danken, sie hat mir sehr viele Fragen rund um das Thema Asbest und dessen Sanierung beantwortet.
Meine Frage an Sie wäre eher eine Einschätzungsfrage, die ich mir selbst nicht beantworten kann, zumal ich dazu auf anderen Websites widersprüchliche Infos gefunden habe.
Wir waren vor Kurzem im Zuge unseres Urlaubs in Kroatien in einem Altstadtviertel unterwegs und kamen beim Durchqueren einer Gasse an einer geöffneten Wartungsluke direkt neben dem Gehweg vorbei, in der sich nach optischer Einschätzung eine recht marode Rohrummantelung mit Spritzasbest befand.
Nun weiß ich, dass solch ein flüchtiger Kontakt für uns direkt wohl ungefährlich ist, was ich mich jedoch frage ist, ob in der genannten Situation die Gefahr bestünde, dass sich eine relevante Menge Fasern in unserer getragenen Kleidung/Reiseequipment wie Taschen, Kamera/Rucksack ect festsetzt und ob wir diese trotzdem gefahrlos als normale Wäsche waschen dürfen.
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort
Mit freundlichen Grüßen
Daniel C
Hallo Daniel,
eine Rohrummantelung aus Spritzasbest wäre ungewöhnlich. Ich gehe nicht davon aus, dass es sich um Asbest gehandelt hat.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Guten Tag Herr Hofmann,
bei uns wurden diesen Montag, 24.07., durch eine Firma fachgerecht asbesthaltige Floorflex-Platten sowie der ebenfalls asbesthaltige Kleber entfernt.
Die gleich am Dienstag von einem Labor durchgeführte 8-stündige Freimessung auf Asbest hat leider ergeben, dass wir etwas über dem Grenzwert von 500 Fasern pro m³ liegen. Es hieß, es wurden 5 Fasern gefunden, eine Faser zuviel (Fläche des Raumes 7qm). Schriftlich liegt uns das Ergebnis noch nicht vor.
Die Sanierungsfirma wird am Freitag eine Reinigung des Raumes vornehmen.
Da im Haushalt kleine Kinder leben und es sich hier um die Küche handelt, möchten wir keine Asbestfasern im Raum haben. Wir werden nächste Woche deswegen nochmals eine Messung durchführen lassen.
Jetzt unsere Frage:
Was können wir selbst tun, um das Ziel von 0 Asbestfasern in der von Asbest sanierten Küche zu erreichen?
Reicht es aus, wenn wir tagsüber das Fenster in diesem Raum ständig offen halten? Nachdem kein Asbest mehr im Raum vorhanden ist, müssten doch die letzten Fasern schnell vom Winde verweht werden. (Wir wohnen im ländlichen Raum und gefährden keine Nachbarn.)
Oder haften die Fasern fest an den Wänden und müssen wir fest darauf vertrauen, dass die Firma den Raum diesmal gut reinigt.
Vielen Dank für Ihre Antwort
und schöne Grüße
Ottilie Zierhut
Guten Tag Frau Zierhut,
wie Sie anhand der Messung sehen, ist das Problem ein Statistisches. Eine Faser mehr oder weniger im Bildausschnitt (REM) bewirkt eine Unter- oder Überschreitung des Grenzwertes von 500 Fasern / m3. Entsprechend groß ist der Fehler der Messung: Bei dieser geringen Faserzahl ist der Fehler der Faserzahl fast genau groß und wird durch die sog. “Poisson-Verteilung” rechnerisch ermittelt. Ob die Faserkonzentration also tatsächlich 500 F / m3 überschreitet, kann demnach nur durch eine oder besser mehrere Wiederholungsmessungen statistisch beantwortet werden. Der Aufwand, mehrere Widerholungsmessungen durchzuführen, ist jedoch bei der gemessenen Konzentration etwas überzogen.
Die Firma handelt aufgrund der Messung völlig korrekt, reinigt den Raum nochmals und führt eine Wiederholungsmessung durch. Es ist aber nicht gesichert, dass dies zum “statistischen Erfolg” führt: Die erste Messung kann bereits allein durch Zufall eine hohe Faserkonzentration ergeben haben und bei einer 2. Messung kann auch nach Reinigung ebenfalls durch Zufall eine hohe oder höhere Faserkonzentration gemessen werden. In diesem Bereich ist die Sache mit der Statistik sehr ungenau. Je kleiner die Faserzahl, desto größer der statistische Fehler.
Durch Lüftung und gründliche Reinigung können Sie die Faserkonzentration natürlich verringern (Verdünnungsprinzip). Ob Sie den Wert 0 erreichen, ist dagegen aus oben genannten Gründen fraglich. Außerdem reden wir hier von einer Konzentration, die knapp über dem natürlichen Fasergehalt der Atemluft liegt. Daher schätze ich, dass 0 Fasern (absolut) kaum bzw. nicht erreichbar sind. Gut ist, dass Sie im ländlichen Raum leben, wo die natürliche Hintergrundbelastung gegen 0 geht. Weitere Fragen beantworte ich gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
wir leben nun schon 9 Jahre in einem Haus das 1972 gebaut wurde.
Im Erdgrschoss sind unsere Wohnräume und auch der Heizraum um den sich meine Frage dreht.
Die Rohre in dem Heizraum sind mit einer weißen Wolle isoliert und darum ist eine Art Karton. Nun ist aber ein gutes Stück dieser Wolle unisoliert und liegt frei.
Wir sind jeden Tag mal in diesem Raum, da hier auch unser Wäschezimmer ist. Waschmaschine, Trockner und Wäsche zum trocknen.
Ich denke es handelt sich um Ktf, es zeigt einige Fasern.
Wie bedenklich ist dieser Umstand, über diesen langen Zeitraum?
Habe mir nie darüber Gedanken gemacht, da ahnungslos.
Wir haben 2 Kinder 13 und 17 Jahre ,die natürlich auch manchmal in diesem Raum für kurze Zeit sind.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
LG Familie Kohl
Hallo Herr Kohl,
das ist typisch für ältere Gebäude und zunächst eher unbedenklich. Auch bei KMF werden Fasern nicht von selbst frei. Da sie freiliegen, könnten Sie eine kleine Probe untersuchen lassen, um festzustellen, ob es sich um “alte” KMF handelt. Geben Sie bei der Analyse unbedingt an, den KI (Kanzerogenitätsindex) zu bestimmen.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
danke für ihre Antwort,
könnte ich da direkt eine Probe entnehmen, oder verteile ich dann die Fasern im Raum?
Bei dem Alter des Hauses geh ich davon aus das es alte KMF sind.
Asbest wurde hier aber nocht verwendet oder?
Meinen Sie die Fasern lagern sich auf der Wäsche ab und können dann wieder eingeatmet werden?
LG Kohl
Hallo Herr Kohl,
Fasern werden immer dann frei, wenn man sie “bearbeitet”, also gerade bei der Probennahme. Deshalb ist die Probennahme ohne jegliche Erfahrung heikel. Fasern, die in der Luft sind, können natürlich auch eingeatmet werden und sich auch auf die Kleidung legen.
Es handelt sich vermutlich um KMF. Ob es alte KMF ist, muss die Analyse ergeben. Deshalb hatte ich Ihnen bereits geschrieben, die Probe auf den KI untersuchen zu lassen. “Alte” KMF gilt wie Asbest auch als krebserzeugend.
Wie gut oder wie sachgerecht Sie selbst Proben nehmen können, kann ich nicht beurteilen. Wenn Sie weitere Fragen haben, würde ich Sie bitten, einen Beratungstermin zu vereinbaren.
Mit freundlichen Grüßen,
Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
hier ist nochmal Kohl, wir haben nun vor 4 Wochen eine Probe nehmen lassen und der KI Wert der KMF Wolle beträgt 22 was ja nicht so toll ist.
Eine Raumluftmessung ergab keine Fasern in der Raumluft. Jetzt wollen wir natürlich dieses Stück freiliegende KMF Heizungsrohr wieder isolieren.
Finde aber hier bei uns im Raum keine spezialisierte Firmal die das übernehmen kann.
selbst ran zu gehen habe ich Angst viele Fasern freizusetzen.
Haben Sie einen Ratschlag für mich?
LG Kohl
Hallo Herr Kohl,
das ist eine klassische Zwickmühle…
Der Umgang mit KMF ist nicht wie bei Asbest verboten. Hierzu gibt es “Empfehlungen” bzw. Technische Regelungen für Firmen, aber es gibt keine Sachkunde oder Zulassung, die erworben werden muss. D.h. diese Arbeit unterliegt zunächst den Regelungen der Gefahrstoffverordnung und der TRGS 521. Jede Heizungsfirma ist Fachfirma und kann diese Arbeiten durchführen, wenn die Vorschriften der GefStoffV und der TRGS 521 eingehalten werden. Es dürfte kein Problem sein, eine solche Firma zu finden.
Sie können auch bei der örtlichen Handwerskammer nachfragen, welche Firmen darin erfahren und gut sind.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
die im Heiz/Wäschekeller freiliegende KMF ist immer noch nicht abgedeckt. Nach nun 5 Monaten finde ich hier keinen geeigneten Ansprechpartner, der mir diese isoliert oder entfernt.
Der KI Wert beträgt 22 eine Raumluftmessung ergab 0 Fasern Asbest/KMF.
Selbst traue ich mich nicht dran, da ich Angst habe eine Menge Fasern freizusetzen. Wie gesagt leben Kinder in dem Haus und möchte hier endlich eine Lösung.
Haben Sie eine Idee? Ich denke Gesundheitlich ist es unbedenklich oder wenn keine Fasern in der Raumluft gewesen sind oder.
LG Familie Kohl
Hallo Herr Kohl,
Sie sind ja bereits “Stammkunde” hier im Forum… Das freut mich zwar, aber wollen wir nicht einfach einmal einen Beratungstermin vereinbaren?
Ausschlag gebend ist die Faserkonzentration in der Raumluft.
Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
ich bin auf Ihre Seite gestoßen, da ich momentan sehr viel über Asbest recherchiere, weil ich sehr große Angst habe durch Asbest schlimm krank zu werden.
Ich bin 40 Jahre alt und lebe schon mein ganzes Leben in einem Mehrfamilienhaus das 1963 gebaut wurde. Als ich ein Kind war wurde immer mal wieder renoviert, Bäder rausgerissen, Böden rausgerissen usw. Dies wurde damals ohne Sicherheitsvorkehrungen gemacht, wir wohnten weiterhin im Haus, es wurde halt danach einfach geputzt und gut wars. Ich mache mir sehr große Sorgen, dass ich bereits als Kind Asbest eingeatmet habe, was ja nicht so abwegig ist, aber ich kann es auch nicht mehr beweisen im Nachhinein. Jedoch vermute ich jetzt überall Asbest, wie zum Beispiel in den alten Fensterbänken ( seit 1963 im Haus).
Ich habe nun auch festgestellt, dass sich unter der Dachbodenlampe eine Asbestpappe befindet. Wir gehen nur selten in den Dachboden, lediglich um dort gelagerte Sachen zu holen oder wieder zu verstauen. Jedoch habe ich seit gestern Panik, dass ich wenn ich beispielsweise die Weihnachtsdeko aus dem Dachboden hole somit Asbestfasern in der Wohnung verteilen könnte. Habe schon mit dem Gedanken gespielt, ob ich die ganzen Sachen wegwerfen muss?
Auch im alten Sicherungskasten ( der nie geöffnet wird, außer es fliegt mal eine Sicherung raus) der sich verschlossen im Flur befindet ist ein Stück Asbestpappe angebracht. Ich gerate regelrecht in Panik, wenn ich da nur vorbei laufe.
Außerdem haben mein Mann und Mein Vater alte Asbest-Dachplatten entsorgt, da sind leider einige etwas gebrochen. Sie haben beide Schutzausrüstung getragen und diese draußen ausgezogen, jedoch stehen die Schuhe im Heizraum im Hintereingang (eine Art “Schmutzschleuse), ich mache mir Sorgen, dass sie Schuhe voller Fasern sind und die Fasern so ins Haus getragen wurden, da wir ja den Hintereingang auch oft nutzen.
Außerdem mussten die beiden ja auch von draußen zur Dusche laufen und sind somit auch ein kurzes Stück ungeduscht im Haus unterwegs gewesen. Dabei können sie doch auch Fasern verloren haben, die evtl beim Ausziehen der Schutzkleidung aufgewirbelt wurden??
Ich habe mich bisher immer wohl gefühlt in unserem Haus, aber seit ich auf das Thema Asbest gestoßen bin, bin ich fertig mit der Welt, ich sehe überall Asbestgefahr und unser Haus als tödlichen Bunker 🙁
Ich habe die letzten Tag so viel geweint wie schon lagen nicht mehr und gerate Zeitweise regelrecht in Panik.
Ich habe mich versucht zu beruhigen, weil ich gelesen habe, wenn man diese Bauteile alle in Ruhe lässt, dann passiert auch nichts.
Außerdem kenne ich einen Bekannten meines Vaters, der in den 70ern und 80ern regelmäßig in einer Asbestfabrik tätig war, dem geht es bisher auch noch gut.
Aber dann kommen mir wieder Gedanken in den Sinn, dass durch leichten Luftzug bei geöffnetem Fenster alles im Haus verteilt werden könnte oder ich Fasern vom Hintereingang im Haus verteile und somit auch mein Kind einer tödlichen Gefahr aussetze.
Sehr geehrte Frau Aschauer,
ich beantworte Ihre Fragen sehr gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Dr. Hofmann,
ich habe eine Frage zu Ihrem Beitrag vom 16.05.2022 Beitrag: Wieviel Fasern werden frei.
Verstehe ich das richtig, dass bei der Bearbeitung ( egal wie stark man das Produkt bearbeitet) von Asbestprodukten nur ein kleiner Teil der dabei freigesetzten Fasern die WHO-Geometrie haben, und der Großteil der Fasern entweder größer oder kleiner sind?
Vielen Dank bereits im voraus.
Hallo Stefan,
das kann man nicht pauschal beantworten.
Zum Einen ist mein Beitrag eine Art “Gedankenexperiment”, zum anderen gibt es keine bzw. nur wenige brauchbare (wissenschaftliche) Daten zur tatsächliche Faserfreisetzung, bei welcher Bearbeitungsart wieviele Fasern freigesetzt werden. Die Zahlen, die veröffentlicht werden, geben dazu keine Angaben, wie die Daten ermittelt wurden und ob eine Partikelgrößenverteilung gemessen wurde. Das bedeutet: Alles ist mehr oder weniger empirisch.
Man kann oder muss aber davon ausgehen, dass die Art der Bearbeitung einen wesentlichen Einfluss auf die Partikelgeometrie hat. Um sich zu überlegen wieviele Fasern in der kritischen Größe freigesetzt werden können, ist man zwangläufig darauf angewiesen, Annahmen zu machen: 1) Welche Fasern waren wichtig bei der Herstellung des Produktes, um ideale Eigenschaften zu nutzen (lange oder kurze, wobei sich “lange Fasern” im cm Bereich bewegen). Welche Bearbeitungsart ist in der Lage die Fasern so zu zerkleinern, dass sie die Geometrie erreichen können, damit sie tief in die Lunge gelangen können? Welche Fraktion der freigesetzten Fasern hat diese Geometrie?
Pauschal kann man demnach nur sagen, dass z.B. eine Asbestzementplatte durchflexen sicherlich eine große Anzahl von Partikeln zwischen PM 2,5 und PM 10 erzeugt, mit einem Fuchsschwanz durchsägen dagegen eher nicht. Durchbrechen eher auch nicht.
Es ist also nicht egal wie oder wie stark man ein Produkt bearbeitet, denn das beeinflusst nicht nur die Gesamtzahl der freigesetzten Fasern, sondern auch den Anteil der Feinfraktion.
Wie hoch der Anteil dieser Fraktion in Abhängigkeit der Bearbeitungsart ist, wurde meiner Kenntnis nach noch nicht im Rahmen wissenschaftlicher Studien untersucht. Aus diesem Grund gilt der allgemeine Grundsatz (Gefährdungsbeurteilung im Arbeitsschutz): Lieber vom Schlimmsten ausgehen und entsprechende Maßnahmen anwenden.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
ich bin leider durch Zufall beim Abriss eines Schuppens auf einen kleinen Stapel Eternitplatten (30×70 cm)und ein Stück Pappe gestoßen (nicht verbaut), die da wahrscheinlich schon über 30 Jahre lagen. Aus Unwissenheit hatte ich beides mal in der Hand (Handschuhe) und auch an der Kleidung, bevor wir es mit Schutzausrüstung (FFP2 Maske) in Säcke verpackt haben.
Die Eternitplatten waren intakt und wurden auch bei der Hantierung nicht beschädigt. Der Wind konnte die Jahre über in den Schuppen eindringen und hat vermutlich alle freien Restfasern abgetragen (?).
Die Pappe konnten wir nicht genau identifizieren und wissen nicht ob es sich wirklich um Asbestpappe handelt. Sie war auf jeden Fall komplett weiß und ich habe gelesen, dass es dann eigentlich nicht mit Asbestfasern gefüllt sein kann, weil diese grau sind, stimmt das? Jedenfalls hat sich bei Berührung direkt etwas weißes Pulver gelöst, das ich dann an der Kleidung hatte. Könnte es sich dabei auch um ein anderes Material handeln? Haben Sie eine Idee was es sonst sein könnte? Es wurde im Haupthaus wohl auch irgendwie zur Dämmung oder Verkleidung verwendet…
Was würden Sie empfehlen mit der Kleidung anzustellen? Genügt es, diese in der Waschmaschine separat zu waschen, oder würden Sie sie direkt entsorgen?
Wie gefährlich schätzen Sie den gesamten Kontakt ein? Ich bin gerade doch etwas verunsichert…oder besteht keine große Gefahr, weil ja keine Bearbeitung stattgefunden hat.
Vielen Dank für Ihre Einschätzung!
Sehr geehrter Herr Barto,
ich beantworte Ihre Fragen sehr gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Heiko Hofmann
Sehr geehrter Herr Hofmann,
vielen Dank für die Möglichkeit, Ihnen Fragen zu stellen!
Leider bin ich zu spät auf das Thema Asbest in Fußböden gestoßen und habe letztes Jahr aus Unwissenheit mit einem Akkuschrauber eine Torx-Schraube (3,5×3,5 mm) in das Laminat und dem darunter liegenden Cushion-Vinyl im Randbereich gebohrt. Ist das Einbohren der Schraube gleichzusetzen mit einer Bohrung? Jetzt mache ich mir viele Gedanken bezüglich der Faserfreisetzung.
Können Sie eine Einschätzung bzw. Handlungsempfehlung abgeben?
Besten Dank und viele Grüße
Anja
Hallo Anja,
das kann man nicht unbedingt vergleichen. Der Bohrer arbeitet das gelöste Material gleich heraus. Die Schraube dichtet das Loch zunächst ab. Problematisch wird es, wenn Sie die Schraube herausdrehen. Gut ist beides jedoch nicht – eigentlich genau wie Cushion-Vinyl unter dem Laminat generell…
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann, bei uns wurden Eternitplatten (asbesthaltige) von einer Firma entfernt, aber ich hörte es ständig krachen und scheppern, ich bin nicht raus, um mich nicht in Gefahr zu begeben, jedoch sehe ich heute Reste von Bruchstücken unter dem Gerüst in Kies und Gras und bin entsetzt. Kriegt man die jemals da wieder weg, die ganzen Fasern? Atmet man die ein, jedes mal, wenn man vor der Tür ist oder das Fenster öffnet? Wie stark spielt der Wind eine Rolle, hat er die gelösten Fasern ggf bereits weggeweht? Wenn ja, auch vom Boden?
Und wer ist da jetzt eigentlich Ansprechpartner? Die Firma, der Vermieter,..? Meine Bronchien fühlen sich wund an, geschwollen, wenn ich draußen war, kann das damit zusammen hängen oder eher die Panik vor dem Asbest? Also ich meine, merkt man das so schnell oder würde es erst viel später sich bemerkbar machen?
Danke und viele Grüße!
Hallo Anabell,
das sind viele Fragen. Eigentlich empfehle ich in solchen Fällen ein Beratungsgespräch.
…bei uns wurden Eternitplatten (asbesthaltige) von einer Firma entfernt, aber ich hörte es ständig krachen und scheppern, ich bin nicht raus, um mich nicht in Gefahr zu begeben, jedoch sehe ich heute Reste von Bruchstücken unter dem Gerüst in Kies und Gras und bin entsetzt. Kriegt man die jemals da wieder weg, die ganzen Fasern?
Ja.
Atmet man die ein, jedes mal, wenn man vor der Tür ist oder das Fenster öffnet?
Nein.
Wie stark spielt der Wind eine Rolle, hat er die gelösten Fasern ggf bereits weggeweht?
Ja.
Wenn ja, auch vom Boden?
Ja.
Und wer ist da jetzt eigentlich Ansprechpartner? Die Firma, der Vermieter,..?
Die Firma und der Vermieter.
Meine Bronchien fühlen sich wund an, geschwollen, wenn ich draußen war, kann das damit zusammen hängen oder eher die Panik vor dem Asbest?
Fragen Sie bitte einen Arzt.
Also ich meine, merkt man das so schnell oder würde es erst viel später sich bemerkbar machen?
Nein und ja.
Danke und viele Grüße!
Gerne.
Sehr geehrter Herr Hofmann,
ein Schadstoffgutachter fand Asbest in einem Cushion-Vinyl-Boden in einem Haus, welches wir momentan umbauen.
Diesen ließ ich von einer, vom Schadstoffgutachter als seriös und vertrauenswürdig eingestuften, Firma entfernen.
Unter dem Vinyl-Boden in dem der gefundene Asbest war, war noch eine Filzmatte.
Deren Reste kleben nun nach wie vor auf dem Boden.
Die Firma, die den Asbest entfernt hatte, meinte, da ich den Boden überbauen würde, bräuchten sie den Boden nicht auch noch abzuschleifen.
Dadurch würde ich mir Geld sparen.
Nun ist meine Frage, ob der Kleber mit dem dieser Filz angeklebt wurde nicht auch asbesthaltig sein kann?
Eigentlich ja, oder?
Auf Anfrage bei der asbestrückbauenden Firma wurde mir gesagt, dass dort kein Asbest enthalten sei, da ja die Raumluftmessung nach Entfernung des Asbests negativ gewesen wäre.
Solange der Asbest aber noch im Kleber gebunden ist, ist er ja auch nicht in der Luft zu finden, aber er kann doch dennoch in großen Mengen im ausgehärteten Kleber enthalten sein?
Grüße und vielen Dank schon mal
Christopher Köhler
Sehr geehrter Herr Köhler,
ich empfehle in Ihrem Fall ein telefonisches Beratunsgespräch.
Bei dem “Filz” könnte es sich um die Asbestpappe selbst handeln.
Der Kleber kann ebenfalls Asbest enthalten.
Eigentlich sollten alle Rückstände entfernt werden. Man lässt nichts zurück, weil es überbaut wird, um Geld zu sparen. Siehe “Morinol-Urteil”.
Wer hat die Raumluftprobe genommen und welches Labor hat die Analytik gemacht?
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
auch von mir erst einmal vielen Dank für die informative Seite und die Möglichkeit Fragen an Sie zu stellen.
Ich habe in meiner Wohnung (Baujahr ca. 1905) hinter dem alten Ofen und den Heizkörpern mit Wandfarbe überstrichene Leichtbauplatten (?) entdeckt. Ich mache mir nun Sorgen, dass sie Asbest enthalten könnten (eine hat ein Loch und innen ist sie grau). Ich würde das gerne testen lassen, habe aber die Befürchtung dadurch eine gefährliche Menge Fasern frei zu setzten. Wäre ich ausreichend geschützt wenn ich das Material erst befeuchte, eine FFP3 Maske trage und die Stelle nach der Probenentnahme mit einem Lack verschließe? Oder würden Sie dazu raten, dass ich die kaputte Stelle verschließe und die Platten besser in Ruhe lasse?
Ich habe noch eine weitere Frage: wir würden uns gerne aus Kostengründen einen älteren Wohnwagen (ab Baujahr 1990) zulegen. Der Hersteller sagte, dass zu keiner Zeit Asbest verwendet wurde. Da mich das etwas wundert (wenn ich das richtig sehe, dann wurde Asbest ja Jahrzehnte lang für alles Mögliche verwendet) wollte ich Sie kurz fragen, ob Ihnen über das Thema Asbest in Wohnwagen etwas bekannt ist.
Herzliche Grüße und vielen Dank
Nina
Hallo Nina,
ich rate davon ab, selbst Proben zu nehmen, insbesondere, wenn der Verdacht auf locker gebundene Asbestprodukte besteht.
Über Asbest in älteren Wohnwagen ist mir nichts bekannt. Offenbar haben Sie bereits beim Hersteller angefragt. Der ist natürlich dazu verpflichtet, wahrheitsgemäße Angaben zu machen.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
vielen Dank für diese tolle Webseite.
Im Diskussionspapier “Asbesthaltige Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber in Gebäuden” des Gesamtverband Schadstoffsanierung e.V. wird vermutet, dass asbesthaltige Putze, Fliesenkleber und Spachtelmassen in der DDR “eher nicht” zum Einsatz kamen (S. 5). Die Publikation ist von 2015, also schon ein Weilchen her. Wissen Sie, ob diese Aussage immer noch aktuell ist oder ob man da neue Erkenntnisse hat? Mich interessiert, wie diese Vermutung zustande kommt, woher man das wissen will.
Viele Grüße
I. Obermaier
Hallo Frau Obermaier,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Feedback!
Das ist eine sehr gute Frage, auf die ich leider auch keine Antwort habe.
Der Gesamtverband Schadstoffsanierung ist eine Gruppe von Fachleuten, die (als eine der wenigen Vereinigungen) regelmäßig Diskussionspapiere und Artikel (teils auch Bücher) zur Problematik veröffentlicht. Die Artikel sind in der Regel auf dem aktuellsten Stand und auch Sachverständige und Gutachter orientieren sich an den Veröffentlichungen. Dabei sind die Sachverständigen und Gutachter meist selbst Mitglied des Verbandes. Streng genommen ist es ein Lobbyverband und die haben immer auch ein finanzielles Interesse. Werbung in eigener Sache sozusagen.
Weiter muss man bedenken, dass dies keine wissenschftlichen Publikationen sind, die einem peer-review-Prozeß unterliegen. Leider gibt es zu der Thematik wenige wissenschaftliche Studien. In dem von Ihnen genannten Beispiel muss man genau auf die Formulierung achten, die sehr vage gehalten ist. Das ist durchaus beabsichtigt und bedeutet, dass man keine gesicherten Daten aufgrund von Messungen (bzw. nur sehr wenige, die sich nicht für eine Statistik eignen) zur Verfügung hat, die diese Aussage belegen. Es handelt sich also um einzelne Erfahrungswerte und empirische Beobachtungen. Man will sich demnach also nicht festlegen und schließt Asbest in diesen Materialien auch in der DDR in diesen Produkten nicht aus. Das heißt also, man darf sich nicht auf diese Aussage verlassen und muss im Einzelfall immer prüfen (durch Beprobung), ob tatsächlich kein Asbest vorhanden ist. “Eher nicht” ist definitiv keine belastbare Aussage. Was anders herum aber auch nicht bedeutet, dass die Erfahrungswerte nicht stimmen. Nur darauf verlassen sollte man sich nicht.
“Unabhängigere” und aktuelle Erkenenntnisse finden Sie ggf. auch bei der DGUV (bzw. den Unfallkassen und Berufsgenossenschften) bzw. beim IFA (Institut für Arbeitsschutz) der DGUV. Auch ein Besuch der Webseite der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) ist immer lohnenswert.
Vielleicht beantwortet dies zumindest Ihre Frage, wie diese Vermutung zustande kommt…
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Sehr geehrter Herr Hofmann,
vielen Dank für Ihre sehr informationsreiche Webseite!
Ich hätte eine Verständnisfrage zu einem Laborbefund.
Es geht um ein PVC-Bodenbelag wo Asbest nachgewiesen wurde.
– Chrysotil
– Massengehalt Klasse 3, Asbestmassenanteil etwa 5 % bis 20 %
– Bei der Bestimmung des Massengehalts handelt es sich um nicht validierte Schätzungen.
Wie kommt dieser Wert (Schätzung) von 5% bis 20% zustande?
Auf dem REM-Bild ist ein Büschel Asbest zu erkennen. Rechnet man diesen “Mikroskop-Bereich” auf die abgegebene Probe hoch und ermittelt so ein möglichen Massengehalt?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Art
Sehr geehrter Herr Art,
die Methode ist rein qualitativ, da keine Faserzählung und keine Gewichtsbestimmung der Gesamtprobe stattfindet. Daher kann nur ein Mengenanteil aufgrund des Bildausschnittes (oder mehrerer Bildausschnitte im Mittel) optisch geschätzt werden. Dabei muss man berücksichtigen, dass die Bildausschnitte im REM sehr klein sind (20-50 µm). Eine quantitative Auswertung ist nur möglich, wenn die Fasern gezählt und über den gesamten Probenträger gemittelt werden und in Bezug auf eine Menge Substrat oder Volumen Raumluft gesetzt werden können, wie. z.B. bei Raumluftmessungen. Das ist sehr aufwändig und deshalb auch entsprechend teuer.
Freundliche Grüße,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
mein Mann war ,als Hilfe beim Renovieren, bei Bekannten.
Nun kam heraus , dass in den Tagen davor wohl ein asbesthaltiger Boden im Flur entfernt wurde.
Nun schlimm genug , dass er davon Fasern eingeatmet hat …. Sollte ich jetzt die Kleidung ,mit der er dort war wegwerfen oder kann ich diese ganz normal waschen?
Mit freundlichen Grüßen
E. Knieh
Ganz normal waschen.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Sehr geehrter Herr Hofmann,
wir wohnen in einer Neubauwohnung. Uns direkt gegenüber allerdings, auf der anderen Straßenseite in 17 Metern Entfernung, steht eine Trafostation (erinnert an die Form einer Garage) , die wohl von 1970 ist und in Betrieb ist. Zwei Meter vor der Trafostation steht ein hoher Betonmast, der noch Niederspannungsstromkabel hält. Denken Sie, dass auf die Entfernung mit einer erhöhten Asbestfaseranzahl der Luft zu rechnen ist, wenn ich die Fenster unserer Wohnung aufmache? Die Trafostation hat ein Lüftungsgitter und 3 Trafostationstüren mit Lüftungsgittern.
Vielen Dank Ihnen vorab.
Freundliche Grüße
Lena Waller
Sehr geehrte Frau Waller,
das kann ich nicht beantworten. Ich schlage vor, Sie fragen einmal beim Betreiber der Trafostation nach.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Guten Tag,
ich wohne in einem Mehrparteienhaus, in dem bekanntermaßen Asbest in einem Luftschacht verbaut wurde. Im Haus wurden Renovierungsarbeiten begonnen, ohne vorher einen Schadstofftest vorzunehmen. Ich habe auf eigene Kosten eine offen liegende Füllmasse (umgab gusseiserne Rohre, die entfernt worden waren) testen lassen, der Test war positiv. Erst nach Einschaltung eines Rechtsanwalts wurden die notwendigen Vorkehrungen getroffen. Zu dem Zeitpunkt war aber ein großer Teil der Arbeiten schon beendet. Auf mein Drängen hin wurde in meiner Wohnung eine Luftmessung durchgeführt. Jetzt die Frage: Vor der Messung wurde ausgiebig und längere Zeit gelüftet. Angeblich gehört das zum Verfahren, irritiert mich aber. Der Test fiel negativ aus. Ist es so, dass eine Lüftung vorgenommen werden muss; wurde hier korrekt nach Vorschrift verfahren?
Guten Tag,
es macht keinen Sinn, vor einer Raumluftmessung zu lüften, es sei denn, man will nichts finden. Vorschriftsmäßig wäre hingegen eine Belüftung nach einer Sanierungsmaßnahme (im Sinne von Luftwechsel), bevor ein Schwarzbereich bzw. eine Abschottung abgebaut werden darf oder eine sogenannte Nutzungssimulation, bei der absichtlich Fasern aufgewirbelt werden.
Sehr geehrter Herr Hofmann, ich habe mal eine Frage. Ich habe in einem Garten ein altes nichtgenutztes Rohr aus dem Boden versucht zu entfernen , ich dachte es wäre Beton ( war aber Asbest ), ca. 30 cm des Wasserrohres sind abgebrochen und stecken geblieben weil etwas Beton rundum war.
Das Stuück liegt ca.1Meter unter der Erdoberfläche und man bekommt es wegen der Lage nicht weiter hinaus. Ich nutze das Grundwasser zur Garten Bewässerung und habe einmal gelesen das Asbest im Erdreich im beschädigten Zustand auch Fasern an das Grundwasser abgegeben kann , und das diese Fasern bei der Gartenbewässerung an Sommertagen an die Luft abgegeben werden. Aber da redet man von großen Mengen Asbest im Erdreich, wie bei einer alten Deponie oder ? Weil so wie es aussieht muss ich das Rohr dort belassen und die Stelle wird mit Erdreich aufgefüllt und sollte bepflanzt werden. Freundliche Grüße.
Hallo und guten Tag Herr Hofmann,
Zunächst einmal vielen Dank für Ihre sehr informative Seite!
in der Hoffnung, dass diese Frage nicht zu spekulativ oder hypothetisch ist – hier ein kurzer Sachverhalt: In meinem alten Haus (BJ 1960) wurde vor ca. 25 Jahren eine Grundsanierung durchgeführt. Dabei wurden alte Eternit Fallrohre gegen normale HT Rohre getauscht. Andere Asbestquellen sind nicht bekannt. Das einziges Eternit Überbleibsel war ein Formstück der Abwasserleitung durch die Kellerwand nach außen. Wegen eines Feuchteschadens wurde dieses Reststück kürzlich entfernt. Da dieses Formstück einerseits in die Wand betoniert war und andererseits das HT Rohr nicht verschoben werden konnte, musste es der Installateur mit Hammer und Meißel in große Stücke zerlegen um es vom Fallrohr zu lösen und dann aus der Wand zu ziehen (Wanddurchbruch ist inzwischen zubetoniert). Der gesamte Keller wurde inzwischen mehrfach gewischt. Durchzugslüften ist im Keller nicht möglich.
Nach Lektüre Ihrer Seite sehe ich natürlich ein gewisses Risiko – aber keine unmittelbare Gefahr. Meine Frau hingegen geht von einer quasi Kontaminierung des gesamten Kellers aus. Wie würden Sie aus Ihrer Sicht diese Sache einschätzen?
viele Grüße
Karl-Heinz Seidler
Sehr geehrter Herr Seidler,
offenbar wurde das Reststück unsachgemäß (ohne Sachkenntnis, Sachkunde und entsprechede Sicherheitsvorkehrungen) entfernt. Je nach den “Umgebungsbedingungen” im Keller zum Zeitpunkt des “Abbruchs” kann sich tatsächlich eine sehr große Fasermenge in der Luft ausgebreitet haben. Wie hoch die Faserkonzentration war und wie weit sich Fasern ausgebreitet haben, kann nur eine Analyse (Kontaktproben und Luftproben mit Nutzungssimulation) ergeben. Alles andere ist Spekulation. Dass bei der Arbeit erhebliche Mengen freigeworden sind, ist hingegen ziemlich sicher.
Eine potentielle Gefährdung hängt davon ab, wie viele Fasern sich in welchem Volumen ausgebreitet haben und wie viele durch die Kellernutzung wieder in die Atemluft gelangen können.
Möglicherweise liegt Ihre Frau mit ihrer Einschätzung richtig, wobei man bereits bei einem qualitativ positiven Befund von Kontamination spricht.
Viele Grüße,
Heiko Hofmann
Sehr geehrter Herr Hofmann,
Meine kinder (Sohn, Schwiegertochter) lagern ihr Brennholz hinter der Garage, etwas geschützt direkt an der Garagenwand und überdacht noch durch das Garagendach. Das Nachbargrundstück grenzt an und beginnt ca. Einen Meter davon. Getrennt durch einen Maschendrahtzaun. Nun liegen daran auf seiner Seite angelehnt Asbestplatten nebeneinander entlang des Zauns circa 6 Stück (ja, illegale Lagerung – werden mit dem Nachbarn sprechen müssen). Also, Wasser läuft Platten Richtung zum Nachbarn entlang wenn es regnet. Alle Platten sind „in Ordnung“, bei 1-2 ist eine Ecke abgebrochen, aber das muss länger her sein. Dann in weiteren ca. 2-3 Metern ist ein Schuppen mit Asbestdach (gleiche Platten). Sie wussten nicht, dass Asbestwellblechplatten sind und haben das Feuerholz, das noch vom Haus Vorbesitzer Lange lag, benutzt. Kann durch die Abtragung von Regen und Wind das Asbest rüber wehen und sich auf dem feuerHolz angesammelt haben?
Meine Kinder heizen so bestimmt seid 2-3 Jahrenmit dem Holz und meine kleinen Enkel sind natürlich mit Dabei. Es ist noch ein alter, offener Ofen – also mit Türen aber nicht Glaseinlagen.
Ich danke Ihnen.
Freundliche Grüße
Klaus
Sehr geehrter Herr Meinershagen,
die Lagerung ist nicht illegal.
Frohe Weihnachten,
Heiko Hofmann
Hallo Herr Hofmann,
Danke für die Korrektur.
Wie sieht es hinsichtlich einer möglichen Gesundheitsgefahr durch die Verwendung des Brennholzes aus?
Vielen Dank.
Schönen zweiten Weihnachtsfeiertag.
Freundlichste Grüße
Klaus
Naja,
wenn die Rauchgase des Kaminfeuers in den Raum ziehen, wäre wohl nicht Asbest das Problem, selbst wenn 2 oder 3 Fasern auf dem Holz wären…
Viele Grüße,
Heiko Hofmann