Expositions-Risiko-Rechner

Dieser Rechner verwendet die in der TRGS 910 vorgegebenen Werte der Akzeptanzkonzentration und Toleranzkonzentration sowie die Definition der Faserjahre der DGUV als Berechnungsgrundlagen und setzt diese zueinander in Bezug.

  • Der Rechner ist nicht dazu geeignet, ein tatsächliches Risiko zu berechnen an Krebs zu erkranken – er soll lediglich einen Eindruck verschaffen, in welcher Größenordnung eine Exposition eventuell stattgefunden hat oder zu erwarten ist und mit welchem Risiko dies ungefähr verbunden ist oder war.
  • Der Rechner ist nicht dazu geeignet, Ihre tatsächlichen Faserjahre zu berechnen, um die Berechnung der Unfallkassen zu überprüfen oder gar zu widerlegen. Dies gilt insbesondere für Asbestose- und Betroffene anderer asbestbedingter Erkrankungen. Die Unfallkassen gehen bei der Berechnung der Faserjahre ähnlich vor, jedoch fließen mehr Details ein: Z.B. unterschiedliche Belastungen für verschiedene Zeiträume, Ergebnisse aus Befragungen der Betroffenen sowie statistische Korrekturfaktoren.
  • Der Rechner berücksichtigt keine Fasergeometrie oder die WHO-Faserdefinition. Die Anzahl der eingeatmeten Fasern sagt nichts darüber aus, ob diese Fasern auch in der Lage sind, die tiefsten Lungenregionen zu erreichen! Als besonders kritisch werden Fasern bezeichnet, die länger als 5µm aber auch kürzer als 10µm sind. Längere Fasern können zwar eingeatmet werden. Diese sind jedoch zu lang, um die Alveolen zu erreichen.

Einstellungen

Die voreingestellten Werte der Faserkonzentration von 1.000.000 Fasern / m3 und Dauer von 1 Jahr entsprechen der Definition von 1 Faserjahr.

Wenn Sie nicht über konkrete Messwerte verfügen können Sie sich an der Tabelle der Faserkonzentrationen Auszug aus dem DGUV BK-Report1/2013 “Faserjahre” orientieren oder wahlweise die natürliche Hintergrundbelastung von rund 150 F/m3 eintragen.

Um eine mögliche Faserkonzentration zu berechnen, können Sie auch den Faserrechner verwenden. Beachten Sie bitte dabei, dass diese Berechnung auf der Fasergeometrie, den Eigenschaften der Asbestprodukte sowie der Bearbeitungsart beruht. Diese Daten sind hypothetisch und nicht durch Messungen belegt.

Um die natürliche Faserexposition zu berechnen, klicken Sie das entsprechende Feld an. Geben Sie zusätzlich Ihr Alter an, das ist die Expositionsdauer.

Außerdem können Sie einen angwewendeten Atemschutz auswählen, der aufgrund des Schutzniveaus die Faserzahl und einen Faktor x reduziert.

Bitte beachten Sie, dass zur Anerkennung einer asbestbedingten Berufserkrankung ausschließlich die berufliche Exposition zählt.

Risiko-Rechner Light

Mir diesem Tool können Sie ein statistisches Risiko berechnen, wenn die Exposition (Dauer und Faserkonzentration) bekannt ist.


Risiko-Rechner Pro

Mit dem Risiko-Rechner Pro stehen Ihnen zusätzliche Optionen zur Verfügung:

  • Einbeziehung der natürlichen Hintergrundbelastung
  • Einfluss des Rauchens
  • Anwendung von Atemschutz
  • Anzeige des Risikos als Verhältniszahl (Eins zu x)
  • Anzeige des ermittelten Risikos im Verhältnis zur Akzeptanz- und Toleranzschwelle.

Zusätzliche Optionen Risiko-Rechner Pro

Risikorechner – Optionen © Heiko Hofmann

Risikorechner – Atemschutz © Heiko Hofmann

Risikorechner – Wahrscheinlichkeit © Heiko Hofmann

Risikorechner – Akzeptanzschwelle © Heiko Hofmann


Faserrechner (Beta)

Mit dem Faserrechner können Sie eine hypothetische, maximale Faserzahl berechnen, die ein Asbestprodukt enthält und die beim Bearbeiten von Asbestprodukten theoretisch entstehen kann. Sie basiert auf der mineralogischen Fasergeometrie, der WHO-Faserdefinition sowie dem Asbestgehalt des Produktes und der Bearbeitungsart. Dieses Modell ist stark vereinfacht und lässt keine Schlüsse zu auf die tatsächlich freigesetzte Fasermenge. Das Modell soll ein verständnis dafür entwickel, welche Faktoren die Faserfreisetzung und die Verdünnung der Konzentrationen beeinflussen.

  • Benutzen Sie den Rechner nicht, um eine tatsächliche Faserzahl zu berechnen!
  • Benutzen Sie den Rechner nicht, wenn Sie die Funktionsweise sowie die Ergebnisse nicht sachlich und rational nachvollziehen können.

Lesen Sie hierzu diesen Beitrag zum tieferen Verständnis.

Der Rechner ist noch in der Entwicklungsphase, insbesondere in Bezug auf die Fasergeometrie, Partikelgrößenverteilung sowie Faserfreisetzungseigenschaften von Asbestprodukten.

Faserrechner – Geometrie © Heiko Hofmann

Faserrechner – Werkstoffeigenschaften © Heiko Hofmann

Faserrechner – Freisetzungspotential © Heiko Hofmann

Faserrechner – Luftwechsel © Heiko Hofmann


Liebe Leserin, lieber Leser,

aus Zeitgründen kann ich derzeit im Rahmen der öffentlichen Kommentarfunktion keine individuellen Fragen beantworten. Gerne beantworte ich Ihre individuellen Fragen zu Asbest in einem persönlichen Beratungsgespräch. Bitte vereinbaren Sie hiezu einen Termin über das Kontaktformular.

Ich bitte hierfür um Ihr Verständnis.

79 Fragen zu “Expositions-Risiko-Rechner

  1. Hr. Belledin

    Guten Tag Herr Hofmann,
    Danke für die vielen hilfreichen Informationen und Daten!
    Wie würden Sie das Risiko bei kurzer Expositionsdauer bewerten, beispielsweise 1 Atemzug (wie mir dieser Tage wiederfahren ist) aber bei sehr hoher Faserkonzentration. Wäre das berechnete Risiko bei Eingabe der Dauer mit 10 Sekunden = 0,003 Stunden repräsentativ oder aber würden Sie bei hohen Faserkonzentrationen (z.B. 30.000.000) bei der genannten, kurzen Expositionszeit zusätzlich einen Risikofktor/-zuschlag addieren?
    Vielen Dank und viele Grüße!

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Guten Tag Herr Belledin,
      ich rate dringend davon ab, ein Risiko nach einer Exposition zu berechnen, wenn weder die tatsächliche Konzentration noch die Fasergeometrie (bzw. Faserart) bekannt ist. Bei einer sehr kurzen Exposition landen Sie immer sehr weit hinter dem Komma… Was wollen Sie mit einem hypothetischen Ergebnis anfangen? Dafür ist der Rechner weder gedacht noch geeignet. Er soll lediglich die Größenordnungen verdeutlichen, z.B. im Vergleich zu anderen schädlichen Umwelteinflüssen oder der Lebensweise (Ernährung, Alkohol, Rauchen, Rasen auf der Autobahn, …). Er soll zudem die Bedeutung der Definition des Faserjahres anschaulich machen.
      Schöne Grüße,
      Heiko Hofmann

  2. Thomas

    Guten Tag Herr Dr. Hofmann,

    vielen Dank für die ausführlichen Informationen auf Ihrer Website. Für welches Krebsrisiko (Lungenkrebs oder Mesotheliom) wird das Risiko im Risiko-Rechner berechnet?

    Besten Dank und viele Grüße
    Thomas

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Ganz allgemein. Ich empfehle einen Blick in die DGUV Publikation “Faserjahre” und die TRGS 910. Dort sind die Details erklärt.
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  3. Gregor Wurzel

    Guten Abend Herr Hoffmann,

    ich habe zwei Fragen zum Thema Rauchen:

    1. Auf Ihrer Seite https://asbest-beratung.de/faserjahre-und-risiko heißt es: “Wenn Sie rauchen oder geraucht haben, multipliziert sich das Risiko ungefähr um den Faktor 10”. Laut Risiko-Rechner Pro erhöht sich das Krebsrisiko jedoch nur um das Zweifache. Das erscheint mir widersprüchlich. Wie hoch wird das Risiko für Raucher nun tatsächlich geschätzt?

    2. Gilt das erhöhte Risiko nur fürs Rauchen während der Asbestexposition, oder auch wenn man kurze Zeit danach für immer mit dem Rauchen aufgehört hat?

    Danke vorab für Ihre Rückmeldung.

    Beste Grüße
    Gregor

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Guten Tag Herr Wurzel (ist das Ihr Name?),

      die Werte, die man in der Literatur findet, reichen von mindestens Faktor 2 bis ca. Faktor 10. Messen kann man das nicht, zumindest nicht bei Menschen. Im Text sehe ich es als Warnung, sich nicht noch zusätzlich durch Rauchen die Lunge zu schädigen. Beim Rechner habe ich den konservativeren Ansatz gewählt. Allerdings erübrigt sich die Frage ohnehin, denn wenn Sie tatsächlich Raucher sind, fällt eine Asbestexposition nicht ins Gewicht. Das Krebsrisiko ist so oder so signifikant höher alleine durch Rauchen.

      Ihre 2. Frage sollten Sie einem Arzt stellen. Soviel: Rauchen schädigt die Lunge und stört die Selbstheilungsfähigkeit (je nach Ausmaß des Rauchens mehr oder weniger signifikant)- und zwar langfristig. Wenn dann Asbest hinzukommt (zusammen mit all den anderen Schadstoffen, wie Pollen, Hausstaub, organische und anorganische Substanzen, etc.), kann die durch Rauchen geschädigte Lunge überfordert sein.

      Kurz: Falls Sie Raucher sind, brauchen Sie sich wegen Asbest keine zusätzlichen Gedanken machen.

      Beste Grüße,
      Heiko Hofmann

  4. Tim

    Hallo Herr Hofmann,

    vorab: Vielen Dank für die Bereitstellung des Faserrechners!!!

    Eine Verständnisfrage hätte ich dazu:
    Der Faserrechner berechnet eine mögliche Faserkonzentration F/m3. Gleichzeitig gibt er die Möglichkeit über den Luftwechsel und die Dauer der Lüftung eine Halbwertszeit zu ermitteln.
    Berücksichtigt der Faserrechner hierbei auch, ob der Luftwechsel bei der Exposition bereits stattfand oder lediglich ob im Anschluss gelüftet wurde?

    Es ergibt sich bei diesen Konstellationen doch einen Unterschied, ob ich in einen belastenden Raum komme, bei der dauerhaft eine Lüftung stattfand oder ob die Lüftung z. B. nach einer Zeit X im Anschluss beendet wurde.

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Hallo Herr Schaare,
      eine interessante Frage. Die Überlegungen des Rechners bauen aufeinander auf. Das Modell wäre, dass nach den abgeschlossenen Arbeiten gelüftet wird und das System bis dahin “geschlossen” ist. Die gleichzeitige Lüftung ist natürlich realistischer, aber auch komplexer zu berechnen. Man müsste Freisetzung und Abfuhr über die Zeit integrieren und dabe noch viele weitere Faktoren berücksichtigen. Dafür war ich offen gesagt zu faul…
      Das Modell ist ohnehin sehr grob, so dass ausschließlich ein Eindruck über die Größenordnungen vermittelt werden kann, aber keinesfalls konkrete Zahlen.

      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

      1. Dieter Hückel

        Hallo Herr Hofmann,
        es gibt wirklich noch echte Zufälle! Gestern habe ich mir das erste Mal ihre hervorragende, fundierte und hilfreiche Web-Seite angeguckt. Hatte schon überlegt, dass ich einfach mal ein Lob rüberwachsen lasse, da habe ich heute die Frage von Herrn Schaare und ihre Antwort gelesen.
        Vielleicht kann ich da ein bisschen weiterhelfen: Auf der Basis der differenzierten Expositionsanalyse von Prof. Eickmann für flüchtige Luftschadstoffe habe ich u.a. ein Tool zur zeitabhängigen Berechnung (10 Zeitabschnitte wählbar) der zu erwartenden Raumluftkonzentration erstellt und in einem 2-tägigen „Berechnungsseminar“ mehrere Jahre lang an SiFa`s vermittelt. In diesem Tool können sie eine Anfangskonzentration und eine Außenkonzentration wählen und dann jeweils für einen beliebigen Zeitabschnitt den Schadstoffmassestrom und die jeweilige Luftwechselzahl eingeben. Sie erhalten als Ergebnis die jeweilige „aktuelle“ Konzentration am Ende eines jeden Zeitabschnitts, als auch die zugehörige Summenkurve über alle betrachteten Zeitabschnitte. Das Ganze wird dann in einer „schönen“ Graphik dokumentiert.
        Sicherlich wird es schwer werden, dies in Ihren Rechner zu integrieren; Sie können mich aber gerne kontaktieren, falls Sie Interesse haben.
        Mit freundlichen Grüßen
        Dieter Hückel

      2. Heiko Hofmann Beitragsautor

        Hallo Herr Hückel,
        vielen Dank für Ihren spannenden Beitrag! Das klingt sehr interessant – das Tool würde ich mir gerne mal genauer ansehen. Gibt es eine Veröffentlichung dazu?

        Leider kann der Rechner auf meiner Seite nur sehr einfache Berechnungen durchführen und keine Grafiken darstellen. Insgesamt ist der Ansatz ohnehin sehr “grob” und beruht auf vielen Annahmen. Insbesondere die Partikelgrößenverteilung ist eine große Unbekannte, die nicht einmal vernünftig geschätzt werden kann. Dabei ist genau diese Ausschlag gebend dafür, wieviele Faern mit einer kritischen Größe tatsächlich bei welcher Bearbeitung frei werden können. Es wäre sicherlich nicht grundsätzlich verkehrt, wenn man die Verteilung mit einer Log-Normalfunktion modellieren würde (wenn man z.B. ausschließlich die Faserlänge berücksichtigen würde). Die Bearbeitungsart hätte den größten Einfluss auf die Häufigkeit einer bestimmten Fasergröße (- oder Länge) und würde somit die Peaklage bestimmen. Solange dieser Wert aber unbekannt ist, macht auch diese Modellierung keinen Sinn. Hinzu kommt die Fasergeometrie: Die meisten Modelle beziehen sich auf kugelförmige Partikel und Aerosole. Ob diese Modelle gleichermaßen auf Partikel mit 3 völlig verschiedenen Dimensionen angewendet werden können, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wie denken Sie darüber?

        Die Faserzahl ist unbedeutend, wenn die Größenverteilung und somit der Anteil der (alveolegängigen) Feinstfraktion nicht bestimmt werden kann. Dieser Fehler ist also deutlich größer als die Annahme der Verdünnung der Faserkonzentration als quadratische Funktion des Raumluftwechsels.

        Viele Grüße,
        Heiko Hofmann

  5. Melanie Aschauer

    Hallo,

    ich wohne seit 40 Jahren in einem Haus von 1963 und dem über die Jahre auch schon viel umgebaut wurde als ich ein Kind war zum Beispiel.
    Damals war das Thema Asbest wohl nicht so präsent, beim Bäder rausreissen oder Böden rausreissen usw wurde keine Schutzausrüstung verwendet, wir wohnten zeitgleich im Haus, nach den Arbeiten wurden gründlich geputzt, dass der Staub weg war, das wars.

    Asbest war für mich eigentlich nie ein Thema, bin zufällig vor einigen Wochen drauf gestoßen und habe seitdem irgendwie totale Panik 🙁

    Gestern habe ich dann auch noch entdeckt, dass die Lampe im Dachboden auf einer Asbestplatte/ Asbestpappe angebracht ist. Ich gehe nicht oft in den Dachboden, nur gelegentlich um zum Beispiel den Weihnachtsschmuck zu holen und aufzuräumen oder andere Sachen die dort zwischengelagert sind zu holen und wieder hoch zu bringen, jedoch habe ich seit gestern totale Panik, ob ich den Weihnachtsschmuck überhaupt noch verwenden kann, wenn er im Dachboden gelagert ist. Habe Angst, dass so Fasern in den Wohnraum gelangen wo unser kleines Kind ist.

    Mein Mann und mein Vater haben neulich auch alte Asbest-Dachplatten entsorgt, leider sind dabei wohl einige alte Platten gebrochen. sie haben ihre Schutzkleidung draußen ausgezogen und in einen extra Sack entsorgt und sich sofort geduscht, leider stehen die Sicherheitsschuhe, die sie dabei anhatten nun im Hintereingang. Wie gefährlich ist das, kann ich so Fasern in den Wohnraum tragen? Ich mache mir so schreckliche sorgen, ich war einige Tage nur am weinen, weil ich so eine Angst habe eine schlimme Krankheit zu bekommen.

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Sehr geehrte Frau Aschauer,
      ich beantworte Ihre Fragen sehr gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.
      Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
      Heiko Hofmann

  6. Daniel Cordes

    Hallo!
    Wie hoch ist das Risiko bzw. besteht ein Risiko, wenn ich einen Reißnagel (für Pinwände) in die Wand steche?

    Falls die Wand mit Asbestputz oä. verputzt ist ? Ich habe meine Gardine oft damit befestigt (Sichtschutz/Sonnenschutz) und daher sehr oft in die Wand “gestochen”. Ist das bedenklich ?

    Viele Grüße

  7. Silvio

    Hallo Herr Hoffmann,

    sind WHO Faser mit einer Länge von 120 Mikrometern und einer Dicke von 2 Mikrometern weniger gefährlich, als Fasern mit einer Länge von 10 Mikrometern bei gleicher Dicke, nur aufgrund der Länge?
    Vielen Dank.

    Gruß
    Silvio

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Hallo Silovio,
      das kann man aufgrund der medizinischen Erkenntnisse und der Datenlage so sagen. Ab einer Faserlänge von ca. 10 µm sind Fasern nur noch zu ca. 1% alveolengängig.
      Grüße,
      Heiko Hofmann

  8. Silvio

    Hallo Herr Hoffmann,

    ist es richtig, dass WHO Faser mit einer Länge von 100 Mikrometern nicht mehr lungengängig sind?

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Hallo Silvio,
      nein, das stimmt so nicht… Nicht mehr alveolengängig müsste das heißen. Einatembar natürlich schon.
      Alveolengängig sind sie bis ca. 10 µm, dann aber nur noch mit ca. 1% der Menge.
      Die Sicherheitsdatenblätter zu den Asbestarten geben dazu genauere Informationen.

      Grüße,
      Heiko Hofmann

  9. Romi

    Sehr geehrter Herr Hoffmann
    Bei mir war ein Baustoffexperte und fand leider in der Abdeckung beim Backofen eine Beschichtung aus angeblichem Asbest. Er war sich sehr sicher. Schaute nur kurz. Er sagte das stelle so kein Problem dar. Allerdings beim genauen hinschauen von mir sah ich dass das Zeug nicht mehr intakt ist und fasert. Ich und meine Kinder wohnen nun schon 8 Jahre hier. Eine Luftmessung würde angeblich nicht viel bringen da man davon ausgeht in der Luft nichts zu finden. Trotzdem mache ich mir Sorgen um die Kinder. Die waren auch oft dabei beim Backen etc. Die Hitze weicht ja genau da oben durch die Rille ab. Der Vermieter ist 25 und kennt sich null aus und sagte es bestünde kein Risiko obwohl er noch nicht einmal wusste um was es sich genau handelt. Er komme nächste Woche mit einem Fachmann vorbei. Ich kann mir gut vorstellen dass dieser „Fachmann“ dann genau das sagt wo der Vermieter will. Eine Luftmessung kostet bis 700 Euro und wenn es heisst die Anzahl Fasern wird nicht nachweisbar sein kann ich mir das Ganze sparen. Da dann sowieso nichts gemacht wird. Ich bräuchte eine Einschätzung wie hoch das Risiko ist ernsthaft krank zu werden. Vorallem wegen der Kinder und der langen Latenzzeit mache ich mir am meisten Sorgen. Am liebsten würde ich das abdecken aber lasse es mal in Ruhe bis nächste Woche hoffentlich Jemand kommt. Bilder sind nicht 100% scharf. Das Material ist etwa 3 cm tief drin oberhalb des nicht festverbauten Ofens. Vor 4 Monaten wurde etwas am Ofen repariert und er wurde rausgenommen, da wurden bestimmt auch einige Fasern frei. Der Vermieter versucht immer alles zu vertuschen auch bei Wohungssanierungen anderer Wohnungen wird nicht sauber gearbeitet.

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Hallo Romi,
      bitte vereinbaren Sie einen Beratungstermin über das Kontaktformular.
      Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
      Heiko Hofmann

  10. Tobias

    Sehr geehrter Herr Hoffmann,

    ich habe vor ca. 10 Jahren die Bremsen eines Simson Mopeds gewechselt, es stellte sich heraus, dass diese Asbesthallig gewesen sein könnten. Beim öffnen und reinigen der Trommel wurde auch Bremsstaub frei, allerdings wurde die Trommel mit Bremsreiniger gereinigt, so dass sich die Staubfreisetzung nicht sehr groß war. Die Arbeiten fanden im Freien statt.
    Können Sie einschätzen, wie die Parameter (Faserkonzentration / Dauer) für den Risikorechner wären, bzw. ob meine Sorgen wegen dieser Situation überhaupt berechtigt sind?

    Gruß
    Tobias

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Hallo Tobias,
      das kann ich leider nicht. Wollen Sie wirklich ein Risiko für eine Exposition ausrechnen, die 10 Jahre her ist und von der Sie nicht wissen, ob sie überhaupt stattgefunden hat? Ich bezweifle, ob das sinnvoll ist…
      Falls Sie sich dennoch für die retrospektive Einschätzung einer möglichen Exposition interessieren, empfehle ich die Lektüre “Faserjahre” der DGUV.
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  11. Sybille

    Guten Tag, ich arbeite seit 10 Jahren an einer aspestbelasteten Schule aus den späten 60ern. 3x habe ich im Rahmen von ehrenamtlichen Malerarbeiten Kontakt mit sich ablösendem Putz gehabt. Ungünstig und bitter. Was mich jedoch mehr interessiert. In einigen Räumen haben sich Bodenplatten gelöst. Wenn ich jetzt mit meinen Schuhen darüberlaufe, ist es wahrscheinlich, dass ich Aspestfasern mit nach Hause bringe? Ich habe einen einjährigen Sohn. Um ihn sorge ich mich. Ich wechsle jetzt die Schuhe nach der Schule. Dies aber erst seit kurzem. Die Schule wird nun bald abgerissen. Bis dahin kümmert es niemanden, was sich da ablöst.

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Guten Tag,
      ich versuche gerade das Weihnachtsfest zu geniessen.
      Das möchte ich Ihnen auch empfehlen.

  12. Matthias Wittwer

    Lieber Heiko
    Ich habe vor 30 Jahren (bin jetzt 52) zuhause ca. 10m2 Fliesen mit Hammer und Meissel entfernt. Die Küche hatte Baujahr 1970 und daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das im Kleber Asbest enthalten war. Anhand des Expositionsrechners (bin Nichtraucher) ist die Chance für eine Krebserkrankung um 1:1 200 000 gestiegen (was mich natürlich sehr beruhigt). Anderseits findet man auf dem Netz sehr viel alarmistischere Aussagen bezüglich kurzen Asbest Exposition. Wie ist Deine Einschätzung?

    Vielen herzlichen Dank und liebe Grüsse
    Matthias

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Hallo Matthias,

      was soll ich antworten?
      Meine Einschätzung auf welcher Grundlage?
      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

  13. Thomas

    Schönen guten Tag Herr Hofmann,
    ich hätte auch eine Frage an Sie.
    Wir haben eine Gartenhütte auf der Eternitplatten verbaut waren, diese haben wir zu zweit vom Dach geschraubt. An dem Tag war es relativ feucht und beim runter machen ist keine Platte gebrochen oder ähnliches. Eine der Platten hatte eine kleine Ecke abgebrochen, das war aber schon bevor wir sie bewegt haben. Dummerweise musste alles schnell gehen und wir hatten leider keine Einmalschutzanzüge. Wir hatten normale Kleidung an(dicker Pulli, Arbeitshose, FFP2 Maske) und durch ein Missverständnis von mir und meiner Frau ist das Zeug leider in die Waschmaschine gewandert.
    Jetzt meine Frage: bleiben Asbest Fasern in der Waschmaschine? Kann man Fasern überhaupt aus der Kleidung waschen?
    Ich habe die Kleidung die ich an dem Tag an hatte bereits in den Müll geworfen, allerdings sind andere Kleidungstücke in dem Waschgang dabei gewesen und natürlich auch danach noch Waschgänge erfolgt..
    Kann man die Waschmaschine weiter benutzen? Wir haben auch einen kleinen Sohn, daher möchte ich das Risiko natürlich abschätzen können.

    Viele Grüße

    1. Heiko Hofmann Beitragsautor

      Hallo Thomas,
      leider gibt es keine Studien zum Waschen von asbestkontaminierter Kleidung. Daher verwende ich lieber das Wort “Beobachtungen”. Asbest lässt sich offenbar wie andere Schmutzpartikel auch, auswaschen. Das bedeutet, die waschaktiven Substanzen im Waschmittel (Tenside) haften an den Asbestfasern genau wie an anderen Partikeln auch. Waschen Sie die Kleidung mehrfach, zur Sicherheit. Vielleicht lassen Sie die Maschine gelentlich im Leerlauf laufen (Trommelreinigung).

      Viele Grüße,
      Heiko Hofmann

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